Hückelhoven Hänsel und Gretel nicht ganz so brutal

Hückelhoven · Hückelhovener Märchenbengel bringen den Gebrüder-Grimm-Klassiker in einer eigenen Version auf die Bühne des Lambertus-Jugendheims. Seit dem Sommer wird geprobt, vier Vorstellungen sind Ende November.

 Neben der bösen Hexe gibt es bei den Märchenbengeln auch eine gute Hexe, die Hänsel und Gretel zur Seite steht. Die Theatertruppe hält für ihr Publikum einige Überraschung bereit.

Neben der bösen Hexe gibt es bei den Märchenbengeln auch eine gute Hexe, die Hänsel und Gretel zur Seite steht. Die Theatertruppe hält für ihr Publikum einige Überraschung bereit.

Foto: JÜRGEN LAASER

Sie lernt den Text zu Hause in ihrem Zimmer. Oder in der Mittagspause in Erkelenz, wo sie sich zur Kauffrau für Büromanagement ausbilden lässt. Ruhig, manchmal auch aufgeregt oder wütend, ein Bruder, der immer versucht, seine Schwester zu beschützen - so beschreibt Janet Münchs (23) den Hänsel, den sie in der aktuellen Inszenierung der Märchenbengel spielt.

Mit dem Gebrüder-Grimm-Klassiker Hänsel und Gretel wollen die Hückelhovener Hobbymimen Ende November wieder Kinder ab drei Jahren und märchenbegeisterte Erwachsene begeistern. Regisseur Rolf Berghofen und seine quirlige Truppe proben seit dem Sommer das bekannte Stück, das von einem Geschwisterpaar handelt, das von seinen Eltern im Wald ausgesetzt wird und dabei in die Fänge einer bösen Hexe (gespielt von Birgit Cepeda) gerät, die in einem verführerischen Lebkuchenhaus wohnt.

Jeden Mittwoch treffen sich die Märchenbengel im großen Saal des Lambertus-Jugendheims, in dem auch die insgesamt vier Aufführungen stattfinden werden. Es gibt Gummibärchen, Schaumküsse und Kartoffelchips - Berghofen und seine Mitspieler lassen es locker angehen. "Wissen Sie", sagt der Hilfarther Hobby-Regisseur, der von Gaby Aglan tatkräftig unterstützt wird, "eigentlich ist Hänsel und Gretel ja ein ziemlich brutales Märchen, wenn man bedenkt, dass die Hexe in den Ofen gestoßen wird und verbrennt und dass vorher Kinder gegessen werden sollen." Deshalb wurde beschlossen, die Geschichte zu "entschärfen". Brutale Szenen, die Kinder schlecht schlafen lassen, gibt es daher nicht in der leicht abgeänderten Bühnen-Version der Märchenbengel.

Rund eineinhalb Stunden (mit Pause) dauert die Aufführung, bei der die kleinen und großen Zuschauer den beiden Hauptakteuren in den dunklen Wald folgen. Hier treffen sie aber nicht nur auf die böse Hexe in ihrem Lebkuchenhaus, sondern auch auf deren Schwester, die gute Hexe (Andrea Peter-Demiroglu), die den Geschwistern wohlgesonnen ist und ihnen hilfreich zur Seite steht. "Wir haben uns einige Überraschungen für unser Publikum ausgedacht", kündigt Co-Regisseurin Gaby Aglan an. Gretel wird von Lourisa Murphy verkörpert, der Vater der Kinder von Rolf Berghofen, Monika Schmidt übernimmt den Part der lieblosen Stiefmutter, deren Idee es ist, Hänsel und Gretel im Wald auszusetzen. Wie immer ist der Eintritt kostenlos. Spenden sind jedoch ausdrücklich erwünscht. Mit den Einnahmen unterstützt die Theatergruppe, die 2004 gegründet wurde, die Kinder- und Jugendarbeit im Stadtgebiet. So wird beispielsweise regelmäßig das katholische Jugendheim St. Lambertus mit einer Spende bedacht. Auch Kindergärten werden von den Märchenbengeln unterstützt.

(cb)
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