Hückelhoven Gegen das Auto-Chaos an der Grundschule

Hückelhoven · Das Projekt "Zu Fuß zur Schule" sollte an der Grundschule Doveren Eltern motivieren, statt Taxi zu spielen Kinder den Weg selbst gehen zu lassen.

 Das Projekt präsentierten (v. li.) mit den Kindern Schulleiterin Heike Ladleif, Barbara Collong (Mutter), Schulamtsleiter Frank Heinen, Jennifer Lichters, Sandra Netten (Mütter), Markus Netten (Schulpflegschaft) und Peter Hissel (Polizei).

Das Projekt präsentierten (v. li.) mit den Kindern Schulleiterin Heike Ladleif, Barbara Collong (Mutter), Schulamtsleiter Frank Heinen, Jennifer Lichters, Sandra Netten (Mütter), Markus Netten (Schulpflegschaft) und Peter Hissel (Polizei).

Foto: SCHULE

Wer morgens kurz vor der ersten Schulstunde mit dem Auto an einer Grundschule vorbei möchte, erfährt buchstäblich, wie gefahrvoll das Gewusel aus haltenden Fahrzeugen und aussteigenden Kindern sein kann. Die Grundschule Doveren wollte jetzt gegensteuern und den Straßenraum in unmittelbarer Umgebung damit ein Stück sicherer für die Kinder machen.

Denn Sicherheit im Straßenverkehr wird an der Johann-Holzapfel-Schule Doveren großgeschrieben. So steht das Verhalten am und im Schulbus genauso im Stundenplan wie Radfahrtraining und Mobilitätserziehung. Kürzlich startete in Kooperation mit der Schulpflegschaft und Polizei zusätzlich eine Aktionswoche "Zu Fuß zur Schule". Das Ziel: morgendliches Auto-Chaos vor der Schule vermeiden.

Weil die Zahl der "Eltern-Taxis" in den Vorjahren kontinuierlich angestiegen ist, wuchs auch die Gefahr für Kinder, die zu Fuß zur Schule kommen. Das sollte sich durch die Aktionswoche ändern. Jeden Morgen sprachen die Schüler Autofahrer an, die vor der Schule parken wollten: "Bitte parken Sie nicht vor der Schule, das ist für uns Kinder gefährlich!" Autofahrer wurden gebeten, einige hundert Meter von der Schule entfernt zu parken und ihre Kinder von dort aus zu Fuß zur Schule gehenzulassen. In den dunklen Morgenstunden standen auch Mitglieder der Schulpflegschaft und Peter Hissel, Verkehrssicherheitsberater der Polizei, vor der Schule, um das Anliegen der Schüler zu unterstützen. Frank Heinen, Leiter des Schulverwaltungsamts, zeigte sich begeistert vom Engagement der Kinder und Eltern. Die Autofahrer reagierten in der Regel verständnisvoll, und das Auto-Chaos vor der Schule wurde täglich kleiner. Markus Netten von der Schulpflegschaft freute sich besonders über die große Unterstützung aus der Elternschaft: "Nur wenn wir es schaffen, so viele Eltern zu beteiligen, können wir Schulwege sicherer machen."

Damit diese Aktionswoche "Zu Fuß zur Schule" nachhaltig Wirkung zeigt, wurden den Eltern die Vorteile des Zufußgehens aufgezeigt: Kinder, die ihren Schulweg selbstständig zurücklegen, erlangen größere Sicherheit im Straßenverkehr, sie lernen, sich besser zu orientieren und knüpfen nebenher soziale Kontakte mit anderen Schulkindern. Peter Hissel: "Der Bring- und Holverkehr wird von vielen Eltern als sicherer eingeschätzt. Dabei verunglücken die meisten Kinder als Mitfahrer im Pkw."

Auch im Unterricht haben die Klassenlehrerinnen das Mobilitätsverhalten thematisiert und kritisch beleuchtet. Die Schüler setzten sich mit den Vor- und Nachteilen verschiedener Fortbewegungsmöglichkeiten auseinander. Die Aktionswoche, an deren Ende jedes Kind mit einem kleinen Preis und einer Urkunde belohnt wurde, vermittelte Spaß und Begeisterung am Zufußgehen, was letztlich durch weniger motorisierten Verkehr zu einer Entlastung der Umwelt führt. Für Schulleiterin Heike Ladleif war diese Aktionswoche ein voller Erfolg. Sie freute sich über die große Akzeptanz in der Elternschaft. Ein weiterer Gewinn: Wer den Schulweg zu Fuß zurücklegt, vermeidet Schadstoffe und Treibhausgase und startet fit und wach in den Tag. Und nebenbei ist die Aktion eine gute Gelegenheit, das morgendliche Verkehrschaos vor der Schule zu entspannen.

(RP)
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