Hückelhoven Gedankengebäude für die Pflege

Hückelhoven · St.-Gereon-Seniorendienste eröffnen Care Competence Center (CCC) im Generationen-Campus Ratheim. Zielvorstellung von Leiterin Manuela Garbrecht: Quartier, in dem ältere Menschen möglichst lange leben können.

 Die Eröffnung feierten (von l.) Paul Fuchs-Frohnhofen, AOK-Regionaldirektor Heinz Frohn, Bernd Bogert, Geschäftsführer St. Gereon, Leiterin Manuela Garbrecht und Bürgermeister Bernd Jansen.

Die Eröffnung feierten (von l.) Paul Fuchs-Frohnhofen, AOK-Regionaldirektor Heinz Frohn, Bernd Bogert, Geschäftsführer St. Gereon, Leiterin Manuela Garbrecht und Bürgermeister Bernd Jansen.

Foto: RUTH KLAPPROTH

"Kein steinerner Bau, sondern ein Gedankengebäude wird hier heute mit dem Care Competence Center (CCC) eröffnet. Es entspricht der Philosophie der St.-Gereon-Senioreneinrichtungen, die Welt jeden Tag ein bisschen besser zu machen." Eine neue Einrichtung schickte Bernd Bogert, Geschäftsführer der Gereon-Seniorendienste, in der Tagespflege im Generationen Campus an der Ecke Stein-/Burgstraße in Ratheim auf den Weg.

"Wir alle müssen die Verantwortung übernehmen, dass Menschen in unserer Mitte altern können. Dies können wir nur schaffen, wenn wir uns gemeinsam kümmern, Fürsorge übernehmen, Obacht geben und achtsam zueinanderstehen. Ich möchte hier in Ratheim meinen Beitrag dazu leisten, dass alte Menschen ein gutes Leben in ihrem Quartier haben können. Dazu möchte ich mit Unterstützung der Ratheimer Institutionen Netzwerke schaffen, die ihnen genau das ermöglichen." Als Leiterin der neuen Einrichtung CCC, Fürsorge-Kompetenz-Zentrum in etwa übersetzt, machte Manuela Garbrecht hoch motiviert deutlich, dass die ebenfalls noch recht junge Sichtweise sozialräumlicher Quartiere, funktionierende Nachbarschaften, in denen ältere Menschen möglichst lange leben können, ihre Zielvorstellung ist. Das CCC ist damit professioneller Ansprechpartner, soll zur Anlaufstelle der Menschen in der Nachbarschaft werden, in die Ehrenamtler ebenso eingebunden werden wie die Mitarbeiter der Gereon-Dienste, um umfassende Hilfestellung leisten zu können.

Bürgermeister Bernd Jansen wertete das CCC als sinnvollen Baustein im Sozialgefüge der Stadt, auf dessen Ausstattung in dieser Hinsicht er besonders stolz sei. Bestätigt worden sei das nun beim Regierungspräsidium in Köln, wo man den Hückelhovener "Masterplan Arbeit und Wohnen" im Rahmen des Regionalplans vorgestellt habe. Mit den Gereon-Seniorendiensten seien "innovative Akteure in Sachen ältere Menschen" tätig, die mit ihrem CCC auch Schwellenängste bei älteren Menschen abbauten, wie es sie früher gegenüber den klassischen Altenheimen gegeben habe. Er gab Manuela Garbrecht seinen neuen Text- und Bildband mit auf den Weg, der die Entwicklung der Stadt bis heute anschaulich macht. Der Würselener Arbeitswissenschaftler Dr. Paul Fuchs-Frohnhofen, Berater neben St. Gereon für weitere Senioreneinrichtungen in Hückelhoven und Umland, stellte seinen konzentrierten Vortrag unter die Leitworte "Faire Arbeit", "Würde" und "Helfen". Mit Blick auf die erheblich gewachsene Stress-Krankheits-Symptomatik in der Arbeitswelt/Gesellschaft brauchte er sehr klare Worte: "Arbeit muss Menschen gesund lassen, faire Bedingungen und Bezahlung gehören dazu. 25 Stunden in der Woche auf zwei Jahre befristet sind keine Grundlage für erfüllte Mitarbeiter." "Würde" für ältere Menschen sei die Förderung dessen, was sie noch können, nicht nur Bedienung und Pflege. Auch in Bezug auf "Helfen" stellte er heraus, dass damit nicht nur bedienen gemeint sein dürfe, es gehe um Nachbarschafts-Hilfe, Hilfe unter Nachbarn, und wenn die Kommunen, mit Blick auf Bürgermeister Jansen, die Rahmenbedingungen zur Verfügung stellten, dann sei das Ziel der "Quartiersgemeinschaft" erreichbar.

(isp)
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