Hückelhoven Für arme Geschwister wird alles gut

Hückelhoven · Märchenbengel spielten Grimm-Klassiker in vier gut besuchten Vorstellungen im Jugendheim St. Lambertus Hückelhoven. Regisseurin Gabi Aglan in den Erzähler-Passagen als Lebkuchenmann auf der Bühne.

 Mit schönen Kostümen und selbst gemaltem Bühnenbild brachten die Märchenbengel "Hänsel und Gretel" auf die Jugendheim-Bühne. Spenden der Besucher kommen Kindern und Jugendlichen zugute.

Mit schönen Kostümen und selbst gemaltem Bühnenbild brachten die Märchenbengel "Hänsel und Gretel" auf die Jugendheim-Bühne. Spenden der Besucher kommen Kindern und Jugendlichen zugute.

Foto: JÜRGEN LAASER

Zum Schluss wird alles gut. Die böse Hexe (gespielt von Jörg Kaminski) verbrennt im Ofen, Hänsel und Gretel (Janet Münchs, Lourisa Murphy) finden ihre Eltern (Monika Schmidt, Rolf Berghofen) wieder, die sie zuvor im dunklen Wald ausgesetzt hatten.

Mit dem Gebrüder-Grimm-Klassiker begeisterten die Hückelhovener Märchenbengel bei vier gut besuchten Vorstellungen im Lambertus-Jugendheim Kinder und märchenbegeisterte Erwachsene im Publikum. Seit dem Sommer hatte die quirlige Truppe um Regisseurin Gabi Aglan eifrig geprobt. Dabei mussten die Hobbymimen aus der ehemaligen Zechenstadt auch einige Rückschläge hinnehmen. So erkrankte Birgit Cepeda, die für die Rolle der bösen Hexe vorgesehen war und auch die Texte für die Darsteller schreibt. Jörg Kaminski übernahm ihre Rolle kurzfristig.

Während der rund eineinhalbstündigen Inszenierung wurden die kleinen Zuschauer immer wieder in das Bühnen-Geschehen einbezogen. Regisseurin Gabi Aglan, die die Rolle eines Erzählers in Gestalt eines Lebkuchenmanns übernommen hatte, forderte die Mädchen und Jungen auf, mit ihr gemeinsam das bekannte Kinderlied "Hänsel und Gretel verirrten sich im Wald" anzustimmen. Für ihre aktuelle Bühnen-Inszenierung hatten sich die Märchenbengel wieder einige Überraschungen einfallen lassen. So tauchte unverhofft - als Gegenspielerin der bösen Hexe - ihre Schwester, die gute Hexe (Andrea Peter-Demiroglu) auf, die dem verzweifelten Vater bei der Suche nach den ausgesetzten Kindern behilflich war.

Seit der Gründung der Theatergruppe 2004 unterstützen die Hobbymimen die Kinder- und Jugendarbeit im Stadtgebiet. Der Eintritt ist frei, Spenden sind jedoch ausdrücklich erwünscht. Das katholische Jugendheim St. Lambertus kommt dabei regelmäßig in den Genuss der finanziellen Zuwendungen, auch verschiedene Kindergärten werden mit den Einnahmen bedacht.

Viele der Beteiligten sind schon seit Jahren dabei. Wie zum Beispiel die 23-Jährige Janet Münchs, die als Hänsel wieder eine Hauptrolle übernahm. Durch ihre Tante Martha Grüneberg kam sie zu ihrem Hobby - und stieg kurzerhand bei den Märchenbengeln ein. Anhaltender Applaus belohnte die Darsteller, die ihr Publikum rund eineinhalb Stunden lang in Atem gehalten hatten mit der fesselnden Geschichte des verarmten Geschwisterpaares, das schließlich die böse Hexe in ihrem verlockenden Knusperhäuschen besiegt.

Die Truppe wollte zarte Kinderseelen aber nicht überstrapazieren: Auf brutale Szenen wurde bewusst verzichtet, um auch Kleinkindern den Besuch der Märchenaufführung ohne Probleme zu ermöglichen. "Wir haben einiges entschärft", so Regisseurin Aglan.

(cb)
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