Hückelhoven Frischlinge wuseln durch den Wald

Hückelhoven · Für Hückelhoven ist ein neuer Waldkindergarten gegründet worden. "Frischlinge" heißt er, fürs neue Kindergartenjahr gibt es bislang sechs Anmeldungen, 14 Plätze sind noch frei. Nahe Romersmühle wird eine Hütte als Domizil gebaut.

 Leiterin Simone Hendricks und Sozialpädagogin Barbara Matthijs (re.) zeigen Renée Hendricks und Moira Cruysberg (li.) das künftige Spielgelände im Wald bei Romersmühle. Der neue Waldkindergarten hat schon sechs Plätze vergeben. Umwelterziehung ist ein wichtiger Aspekt im pädagogischen Konzept.

Leiterin Simone Hendricks und Sozialpädagogin Barbara Matthijs (re.) zeigen Renée Hendricks und Moira Cruysberg (li.) das künftige Spielgelände im Wald bei Romersmühle. Der neue Waldkindergarten hat schon sechs Plätze vergeben. Umwelterziehung ist ein wichtiger Aspekt im pädagogischen Konzept.

Foto: RUTH KLAPPROTH

Für das nächste Kindergartenjahr hatte Bürgermeister Bernd Jansen auf dem Neujahrsempfang der Stadt 85 neue Kindergartenplätze angekündigt. Sie entstehen in Ratheim, Mühlenstraße, Hückelhoven, Im Rhin, und 20 Plätze hält der neue Waldkindergarten "Frischlinge" nahe Romersmühle auf dem alten Sportplatz In der Schlee bereit. Im Frühjahr soll hier eine Hütte gebaut werden, dann können ab 1. August die ersten Frischlinge durch den Wald wuseln.

Vor fast einem Jahr hatten sich die Initiatorinnen auf die Suche gemacht nach einem Gelände in der Natur, um einen Waldkindergarten zu eröffnen. "Frischlinge" sollte der heißen, zweisprachig in Deutsch/Niederländisch betrieben werden und Kinder von drei bis sechs Jahren beherbergen. In Hückelhoven ist nun eine Heimat gefunden.

Für einen WaKi wären die Initiatorinnen gern nach Wegberg auf das Nabu-Gelände gezogen, doch das ließ sich ebenso wenig realisieren wie eine Ansiedlung im Raum Wassenberg. Fortschritte machte der Plan im August: "Nach einem Anruf in Hückelhoven (Jugendamt) waren wir begeistert, wie schnell uns geeignete Plätze vorgeschlagen wurden. Ruck zuck waren wir beim Bürgermeister, und jetzt geht es in Riesenschritten", heißt es auf der Facebook-Seite.

Der Jugendhilfeausschuss hatte über die Anerkennung des neuen Trägers positiv entschieden. Ende September wurde ein Gesellschaftsvertrag unterschrieben. Sozialarbeiterin Barbara Matthijs und die Leiterin, Erzieherin Simone Hendricks, teilen sich die Geschäftsführung der gemeinnützigen Unternehmergesellschaft. Bis zu 20 Kinder werden künftig montags bis freitags von 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr betreut, um 9 Uhr geht's in den Wald, wo gefrühstückt wird. Mittags wird frisch gekocht. Zum Personal gehört ab August auch eine Anerkennungspraktikantin.

Bei allzu schmuddeligem Wetter können sich die Kleinen in einer gemütlichen Schutzhütte aufhalten. Durch den nahen Wald fließt ein flacher Bach, der zum Spielen und Erkunden einlädt. Mit den Waldbesitzern wurden Gestattungsverträge geschlossen. Eine enge Kooperation besteht mit dem Doverener Waldkindergarten "Laubfrösche", die Gruppen sollen sich gegenseitig besuchen. "Im Naturschutzgebiet bleiben wir auf den Wegen", sagte Leiterin Simone Hendricks. "Aber es gibt viele Flächen, auf denen wir mit den Kindern spielen können. Naturmaterialien zur kreativen Beschäftigung finden die Kleinen im Wald genug." Sozialarbeiterin Matthijs ist Niederländerin, sie kann den Kleinen ihre Muttersprache spielerisch näher bringen.

Für Drei-, Vier- und Fünfjährige sind 14 Plätze frei, die Anmeldung läuft. Im Dezember und Januar hat es Elterntreffen gegeben, die nächste Gelegenheit, den künftigen Freiluft-Kindergarten und sein Konzept kennen zu lernen, besteht am 12. Februar. Die Kinder nutzen die freie Natur mit allen Sinnen als Lern- und Erlebnisraum. Auf übliches Spielzeug wird verzichtet. Für den Kauf einiger Möbel und elementarer Spiel- und Sportmaterialien sind noch Spenden willkommen.

(RP)
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