Hückelhoven Faszinierende Welt der Bonsaikunst

Hückelhoven · Gemeinsam die Bonsaikunst fördern, die Zierbäumchen entwickeln und sein Wissen erweitern und Gleichgesinnte treffen: 26 Mitglieder des Bonsai-Arbeitskreises luden am Wochenende zu ihrer Ausstellung ins Aula-Foyer ein.

 Vorsitzender Frank Teckenbrock (links) und sein Stellvertreter Thomas Brinker standen den Besuchern der Bonsai-Ausstellung in der Hückelhovener Aula für Fragen zur Verfügung.

Vorsitzender Frank Teckenbrock (links) und sein Stellvertreter Thomas Brinker standen den Besuchern der Bonsai-Ausstellung in der Hückelhovener Aula für Fragen zur Verfügung.

Foto: Jörg Knappe

Hier präsentierte der Zusammenschluss einen abwechslungsreichen Querschnitt. Japanische Schwarzkiefer, Chinesischer Wacholder, seltener Stink-Ahorn und Azaleen mit rosafarbenen Blüten zogen viele begeisterte Besucherblicke auf sich. Gleichzeitig nutzten einige Bonsai-Besitzer die Gelegenheit, ihre Pflanzen-Lieblinge mitzubringen und den Experten aus dem Arbeitskreis vorzustellen. Krankheiten konnten dabei sofort diagnostiziert werden. Dazu gab es kostenlose Pflegetipps.

Thomas Brinker, stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreises, der 2011 ins Vereinsregister eingetragen wurde, versammelte an den beiden Ausstellungstagen immer wieder interessierte Besuchergrüppchen um sich, deren Fragen er bereitwillig beantwortete. "Unsere Referenten haben keine vorgegebenen Themen. Wir warten einfach, was sich ergibt", so Vorsitzender Frank Teckenbrock. Vor etwa 15 Jahren entdeckte der Heinsberger, dessen Ehefrau Heike Teckenbrock einen Online-Versandhandel für Bonsais und Zubehör betreibt, seine Leidenschaft für die Miniatur-Bäume. Er entdeckte ein Exemplar im Baumarkt. "Das sah nett aus, also kaufte ich das Bäumchen. Eine Chinesische Ulme", erinnert sich Teckenbrock. Die Frage nach der Pflege mag er nicht pauschal beantworten. "Bei einheimischen Gewächsen einfach, bei ganz speziellen aus dem Ausland schwierig" sei diese. Und: "Wenn Bonsais auf einem Felsen herangezogen werden, ist das auch schwieriger."

Bei sich selbst entdeckte der heutige Vorsitzende des Arbeitskreises das Interesse, den Bonsais beim Wachsen zuzusehen. Ihre Reaktionen auf mitunter künstliche Umwelteinflüsse zu beobachten. Geradezu meditativ seien Tätigkeiten wie das Schneiden oder Drahten der kleinen Bäume. "Eins gibt es dabei nicht. Das ist Hektik."

Etwa zehn der insgesamt 26 Vereinsmitglieder waren an den beiden Ausstellungstagen in der ehemaligen Zechenstadt als freiwillige Helfer im Einsatz. Sie berieten die Gäste, führten sie durch die Ausstellung. Ohne eigenen Garten sei es zwar etwas schwieriger, das Hobby auszuüben. Möglich sei das aber durchaus, so Teckenbrock. "In natürlicher Umgebung gedeihen die Bäume natürlich am besten." Aber: "Ein Insekt findet seinen Weg." Meistens sei ein solcher Befall jedoch kein allzu großes Problem.

Bereits seit 1990 organisieren die Bonsai-Liebhaber aus der Region ihre Ausstellung, die bei freiem Eintritt im Zwei-Jahres-Rhythmus Besucher anlockt. Anfangs noch in Kleingladbach, entschied man vor einigen Jahren, das Bäumchen-Spektakel ins Stadtzentrum zu verlagern. Mit der Resonanz zeigte sich Vorsitzender Teckenbrock sehr zufrieden. Sein Keller zu Hause im Heinsberger Finkenweg wird ein- bis zweimal im Monat zum Treffpunkt der Bonsaifreunde, die auch aus Moers sowie aus den benachbarten Niederlanden anreisen. Hier betreibt Ehefrau Heike ihren Internethandel. "Das ist sehr praktisch, denn wenn jemand zum Beispiel Spezial-Erde benötigt, haben wir die gleich da." Die einheimischen Sorten seien die pflegeleichtesten. Bei den Treffen werden nicht nur Erfahrungen ausgetauscht, sondern auch Ableger, Stecklinge oder Bäumchen. Zwischen 25 und 80 seien die Mitglieder. Ein Beitritt ist jedoch kein Muss. Teckenbrock: "Wer gerne bei uns mitmachen möchte, kann auch nur einfach so teilnehmen, hat dann aber nicht die Vereinsrechte und kann zum Beispiel nicht an unseren Ausflugsfahrten oder an den Vorstandswahlen teilnehmen."

Exkursionen führen die Mitglieder des Arbeitskreises regelmäßig zu bundesweiten Ausstellungen. Und einmal machten sie sich die Mühe, "das Gegenteil unserer Leidenschaft", wie Teckenbrock schmunzelnd erklärt, zu besichtigen - die große Mammutbaum-Ausstellung im nahe gelegenen Kaldenkirchen.

(cb)
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