Hückelhoven/Erkelenz Einmal stechen heißt zweimal helfen

Hückelhoven/Erkelenz · Die Stefan-Morsch-Stiftung und der DRK-Blutspendedienst rufen zur Hilfe für Krebspatienten auf. Termine für Blutspende und Typisierung: 26. April in Hückelhoven, am 4. Mai in Immerath (neu) und am 18. Mai in Ratheim.

 Die Typisierung ist einfach. Die Spender bekommen einfach ein Röhrchen Blut zusätzlich abgenommen. Wer an diesem Tag nicht Blut spenden darf, kann sich trotzdem typisieren lassen.

Die Typisierung ist einfach. Die Spender bekommen einfach ein Röhrchen Blut zusätzlich abgenommen. Wer an diesem Tag nicht Blut spenden darf, kann sich trotzdem typisieren lassen.

Foto: DRK/H. KAPSCHAK

"Blutspender helfen Leukämiepatienten" unter diesem Motto rufen der DRK-Blutspendedienst West sowie die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei, zur Blutspende und zur Typisierung auf. Viele Blutspender hatten beim DRK immer wieder gefragt, ob sie nicht bei einem normalen Blutspendetermin gleichzeitig Blut für die Typisierung spenden könnten. Das Rote Kreuz hat dazu mit der Stefan-Morsch-Stiftung einen erfahrenen Partner gewonnen.

Beim nächsten Termin in Hückelhoven am Sonntag, 26. April, wollen beide gemeinsam darauf aufmerksam machen, wie durch Blutspenden und Stammzellspenden das Leben von Krebspatienten gerettet werden kann. Von 9 bis 13 Uhr heißt es deshalb in der Hauptschule, In der Schlee 95, "Lebensretter gesucht!". Weitere Termine: am Montag, 4. Mai, 15 bis 20 Uhr, im Kaisersaal, Immerather Markt 2, in Erkelenz-Immerath (neu) und Montag, 18. Mai, 16 bis 20 Uhr, im Alten Rathaus, Markt 1, in Ratheim.

Der DRK-Blutspendedienst betont: "Steigende Lebenserwartung älterer Menschen und das Ausscheiden von Spendern aus Alters- und Gesundheitsgründen wirken sich in großem Umfang auf den Bedarf an Blutkonserven aus." Konsequenzen sieht Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stefan-Morsch-Stiftung, durch den demografischen Wandel auch auf die Stammzellspenderdateien zukommen: "Es ist wichtig, junge Menschen über das Thema Blut- und Stammzellspende zu informieren. Die Zahl der Krebspatienten, die Blutkonserven und Stammzellspenden benötigen, wird mit einer wachsenden älteren Bevölkerung stark zunehmen."

Auf eine hohe Beteiligung an der Aktion hofft Heinz Kapschak vom DRK-Blutspendedienst West. "Wir freuen uns, wenn unser Appell nicht ungehört bleibt, denn jede Blutspende in Kombination mit einer Knochenmarktypisierung ist enorm wichtig, weil so die Chance für einen an Leukämie erkrankten steigt". Schon heute werden nach Statistiken des DRK-Blutspendedienstes fast 30 Prozent der Blutkonserven für Krebspatienten verwendet.

Emil Morsch erklärt aus der Praxis: "Viele Leukämiepatienten bekommen nach einer Stammzelltransplantation noch Blutprodukte zur Unterstützung der Therapie. Aber schon vorher sind Blutkonserven nötig - etwa, um die Wartezeit zu überbrücken, bis ein lebensrettender Stammzellspender gefunden wird." Jährlich erkranken allein in Deutschland rund 11 000 Menschen an Leukämie. Oft reichen Bestrahlung und Chemotherapie nicht aus, um den Blutkrebs zu besiegen. Dann bedeutet die Transplantation von Knochenmark oder Blutstammzellen eines gesunden Spenders die letzte Hoffnung auf Heilung.

Als Stammzellspender kann sich jeder Gesunde (18 bis 40 Jahre) kostenlos registrieren lassen. Mit dem Einverständnis der Eltern kann man sich bereits ab 16 typisieren lassen (Ausschlusskriterien nachzulesen unter www.stefan-morsch-stiftung.de). Die Typisierung ist ganz einfach. In Hückelhoven lautet das Motto "einmal stechen, zweimal helfen". Blutspender, die sich typisieren lassen wollen, bekommen einfach ein Röhrchen Blut (knapp einen Fingerhut voll) zusätzlich abgenommen. Dieses Röhrchen geht zur Analyse ins Labor der Stefan-Morsch-Stiftung. Die Gewebemerkmale werden dort registriert und anonymisiert an das deutsche Zentralregister der ZKRD in Ulm weitergegeben, wo sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung stehen.

(RP)
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