Hückelhoven Die Weltsprache Fußball verbindet

Hückelhoven · Der SV Baal lädt Flüchtlinge aus der Unterkunft Lövenich zu Geselligkeit bei Sport und Spiel ein.

 Gute Stimmung und kaum Berührungsängste: Aktive des SV Baal begrüßten zu Fußball und Geselligkeit Gäste aus der Flüchtlingsunterkunft Lövenich.

Gute Stimmung und kaum Berührungsängste: Aktive des SV Baal begrüßten zu Fußball und Geselligkeit Gäste aus der Flüchtlingsunterkunft Lövenich.

Foto: Renate Resch-Rüffer

Was eignet sich besser zum Kontaktknüpfen als eine international bekannte Sportart? Beim Fußball gibt es keine Verständigungsprobleme, jeder kennt die Regeln, und Worte sind erst mal zweitrangig.

So entstand die Idee bei Andreas Müller, einem Spieler des SV Baal, doch die Flüchtlinge der nahen Unterkunft in Lövenich zu einem Spiel einzuladen. Die Idee fand bei allen großen Anklang. Da Andreas Müller in diesen Tagen beruflich sehr eingespannt war, übernahm kurzerhand Dirk Reinhold, erster Vorsitzender des SV Baal, die Organisation und kümmerte sich in der kurzen Zeitdauer von einer Woche, um alles Nötige, dass dieses Zusammentreffen von Mannschaft und jungen Erwachsenen Flüchtlingen stattfinden konnte.

Eine Facebookgruppe wurde gegründet, Freiwillige meldeten sich und boten Hilfe an, es ging Schlag auf Schlag. Am Samstag stand dann ein geliehener Pavillon auf dem Gelände. Aus der Bevölkerung und dem Café des Ortes kamen Kuchen- und Süßigkeitenspenden. Das Altenheim stellte seinen Bus zur Verfügung und stiftete Getränke. Kaffee wurde bei verschiedenen Familien gekocht und in Thermoskannen zum Fußballplatz gebracht. Da das Sportlerheim des Vereins dieses Jahr umziehen musste und am neuen Platz noch in den Grundmauern steht, waren die Bedingungen etwas ungünstig, es ist keine Küche und natürlich kein Wasseranschluss vorhanden, auch sanitäre Einrichtungen fehlen momentan noch. Die Stadt half mit einer Dixi-Toilette aus.

Glücklicherweise lachte die Sonne und brachte auch von der Wetterseite fröhliche Stimmung. Dirk Reinhold fuhr die rund 40 Flüchtlinge im Kleinbus in vier Fahrten zum Sportplatz, wo bereits Kaffee und Kuchen auf sie warteten. "Es war eine Freude zu sehen, wie sie sich über den Kuchen freuten", erzählt Melanie Reinhold "und sie sind so dankbar!"

Zur sprachlichen Unterstützung sind die Sprachlehrerinnen, welche die Gruppe Flüchtlinge in den letzten beiden Wochen begleitet hatten, dazugekommen. Nuh Huynh und Hannah Marie Gehlich haben dieses Jahr ihr Abitur am Cusanus-Gymnasium gemacht und die Zwischenzeit bis zum Studienbeginn genutzt, um die Flüchtlinge zu unterrichten. "Die Menschen bleiben in der Regel nur drei bis vier Wochen dort", sagt Nuh Huynh, "da können sie lediglich die wichtigesten Sätze des täglichen Lebens lernen, zu mehr ist keine Zeit". Doch knapp die Hälfte der Flüchtlinge im Kursus blieben die ganze Zeit dabei.

Der Erfolg der Fußballaktion spornt die Vereinsmannschaften an, mit etwas mehr Vorbereitungszeit ein Fußballspiel gemeinsam mit Flüchtlingen zu planen. Es soll noch dieses Jahr stattfinden. Ziel ist es, Flüchtlinge in die einheimische Mannschaften zu integrieren. Nicht der Sieg wird entscheidend sein, sondern das gemeinsame Erlebnis Fußball.

Über Unterstützung und tatkräftige Hilfe bei der Vorbereitung dieses Spiels freut sich Vorsitzender Dirk Reinhold.

(rerü)
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