Hückelhoven Breites Spektrum: Ave Maria bis Volare

Hückelhoven · Zwei "Tenöre für dich" sangen in Hückelhoven aus Oper, Pop, Film und Musical.

 Zwei Mikrofone, Notenständer, Boxen und ein Beamer für Filmszenen - mehr Technik brauchten Toni Di Napoli und Pietro Pato, die beiden "Tenöre4you" auf der Aulabühne in Hückelhoven nicht.

Zwei Mikrofone, Notenständer, Boxen und ein Beamer für Filmszenen - mehr Technik brauchten Toni Di Napoli und Pietro Pato, die beiden "Tenöre4you" auf der Aulabühne in Hückelhoven nicht.

Foto: JÜRGEN LAASER

Nachdem Luciano Pavarotti seine Kollegen José Carreras und Placido Domingo zum Projekt "Die drei Tenöre" gebeten hatte, wurde mit dieser Konzertidee so manche Bühne mit bis zu zwölf Tenören geflutet - am Montag in Hückelhoven waren es nur zwei. Dabei hatten einige der rund 130 Zuhörer vier erwartet, das Projekt heißt schließlich "Tenöre4you". Aber, ausgelöst durch Twitter- und Facebook-Sprachverstümmelung, steht 4 fürs englische for, deutsch für, also "Tenöre für dich". Die zwei Tenöre heißen Toni di Napoli und Pietro Pato und sind Italiener.

In überraschend gutem Deutsch präsentierte der mit einer vollen, metallischen Stimme ausgestattete Toni di Napoli die Show aus internationalen Hits aus Pop und Klassik und moderierte das Programm, während der über weichere Stimmbänder verfügende Pietro Pato sich auf die Gesangparts konzentrierte, die mit "Moon River" aus dem Filmklassiker "Frühstück bei Tiffany" starteten. Auf der Leinwand hinter den Künstlern liefen derweil Filmszenen mit der bezaubernden Audrey Hepburn und dem kernigen George Peppard. Filmszenen begleiteten den ganzen Abend die Stücke wie das anrührende "Ave Maria" von Schubert, "Amazing grace", das jüngst noch von US-Präsident Obama gesungen wurde, oder das "O sole mio" - von Toni di Napoli geschmettert.

Zum Programm zählte auch "Cielito Lindo" (schönes Himmelchen), ein mexikanisches Volkslied, weit bekannt und als zweite Nationalhymne des mittelamerikanischen Lands gewertet.

"Memory" aus dem ewigen Musical "Cats" wurde abgelöst durch das irisch inspirierte "You raise me up" und Frank Sinatras Evergreen "My way", wie bei allen Stücken ergänzten sich auch dabei die stimmlich unterschiedlich kolorierten Tenöre.

Marlon Brando auf der Leinwand - da konnte es nur um den düsteren "Paten" und das Filmlied "Parla pui piano" (sprich leiser) gehen, auch hier ein Beifall, der wesentlich mehr Hörer hätte vermuten lassen.

Zwei Mikrofone, ein Notenständer, zwei Boxen und ein Beamer-Projektor - ohne Großverstärker und/oder Mischpult lieferten die jungen Männer auf der Bühne ein Programm ab, das mit der Titelmelodie aus "Titanic" und entsprechenden Filmszenen, mit einer Hymne an "Caruso" sowie dem anspruchsvollen "Nessun dorma" (Keiner schlafe) aus der Oper Turandot von Puccini weitere Höhepunkte für die Fans bereit hielt. "Que sera" aus einem Hitchcock-Film, fast schon ein Volkslied, und der italienische Gassenhauer "Volare" führten dann zum passenden Finale "Time to say goodbye" (auf Wiedersehen). Nach erheblichem Applaus und Füßetrampeln vom offenbar begeisterten Publikum fügten die beiden Tenöre noch das hebräische Tanzlied "Hava Nagila" und die Textversion "All by myself" von Celine Dion aus Sergei Rachmaninoffs "Pianoconcert" als Zugaben an.

(isp)
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