Hückelhoven Bei Canthe endet die Ära Hans Latour

Hückelhoven · Nach gut 20 Jahren an der Spitze des Kunstvereins legt Dr. Hans Latour das Amt in jüngere Hände. Neuer Vorsitzender ist Kunstkenner Helmut Neußer, sein Stellvertreter Dr. Jürgen Legewie. Überlegungen zu neuen Konzepten.

Nach gut 20 Jahren als Vorsitzender endete bei der Mitgliederversammlung des Hückelhovener Kunstvereins Canthe die Ära des Vorsitzenden Dr. Hans Latour, der die Verantwortung auch aus gesundheitlichen Gründen nun in jüngere Hände legen wollte.

Nachfolger wurde bei den Wahlen im Hotel am Park Helmut Neußer, ausgewiesener Kunstkenner und Sammler, der bisher bereits Latours Stellvertreter war. Zum neuen Stellvertreter bestimmten die Mitglieder, ebenfalls einstimmig, Dr. Jürgen Legewie. Mit dem gleichen Votum wurde die seit mehr als 20 Jahre amtierende Geschäftsführerin Irmgard Schnelle im Amt bestätigt. Bei Canthe besteht der Vorstand nur aus diesen drei Ämtern, für einzelne Aufgaben hat sich das System von Projektgruppen bewährt. Ebenfalls einstimmig bestätigt wurden die Kassenprüfer für zwei weitere Jahre.

Letztmals legte Hans Latour den "Canthianerinnen und Canthianern" den Vorstandsbericht dar, der seit 2014 zehn Ausstellungen auflistete, ein Sommerfest und eine Reihe von Einzel- und Gruppen-Ausstellungen der eigenen Künstler. Darüber hinaus erinnerte der scheidende Vorsitzende an die regelmäßigen Atelierbesuche im Jahresverlauf. Zum wiederholten Mal konnte Irmgard Schnelle einen soliden Kassenbericht vorlegen, dessen Korrektheit die Kassenprüfer bestätigten und die Entlastung des Vorstands empfahlen.

Willi Spichartz dankte als Wahlleiter Hans Latour für seine Bereitschaft vor 20 Jahren, die Vereinsführung Canthes in einer existenziellen Krise des Vereins zu übernehmen und eine Ära der Stabilität und großer Erfolge einzuleiten.

"Wir konnten uns nicht vorstellen, dass dieser Tag mal kommt, jetzt ist er da!" Der frisch gewählte Vorsitzende Helmut Neußer stellte die Bedeutung seines Vorgängers für Verein und Kunst in der Region heraus, dessen Persönlichkeit die Organisation von Großveranstaltungen wie "Kunst am/im Fluss" im Jahr 2000 und "Ab-Raum-Art" auf der Millicher Halde 2009 möglich machte, der aber auch den "Kleinkram" erledigte. Als "toller Redner" habe Hans Latour die Ausstellungseröffnungen kurzweilig gestaltet, und er sei immer ein Ansprechpartner für die Künstler des Vereins gewesen - eine durchaus nicht einfache Aufgabe.

Henning Herzberg de Pers erinnerte an Latours grenzüberschreitende Initiativen zu Gemeinschaftsaktionen mit niederländischen Künstlern und dessen literarische Beiträge zu Werken der CantheKünstler. Canthe drückte den Dank an den ehemaligen Vorsitzenden mit einer Kurzreise als Geschenk aus. Latour wiederum wünschte dem neuen Vorstand und dem Verein "Glückauf".

Helmut Neußer kündigte Kontinuität in der Arbeit für die Kunst und die Künstler an, von denen man auch neue gewinnen wolle. Er legte einen ersten Terminplan für 2017 vor, kündigte Überlegungen zu neuen Konzepten und künstlerischen Möglichkeiten an. Neben dem Besuch im Kröller-Müller-Museum im Nationalpark "Hoge Veluwe" im niederländischen Gelderland am 19. Juni regte Neußer den Besuch einer renommierten Galerie in Köln mit zahlreichen Werken zeitgenössischer Künstler an.

(isp)
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