Hückelhoven Ballett entführt in Andersens Welt

Hückelhoven · Bei der Aufführung des Ballettstudios Schwanensee stellten die 270 Tänzer und Tänzerinnen zu fantastischen Bühnenbildern das Leben und die Erzählungen von Hans Christian Andersen nach - das Publikum war begeistert.

 Auch die kleinsten Ballettschülerinnen des Schwanenberger Ballettstudios waren in zauberhaften Pflanzen- und Tierkostümen mit Eifer bei der Sache.

Auch die kleinsten Ballettschülerinnen des Schwanenberger Ballettstudios waren in zauberhaften Pflanzen- und Tierkostümen mit Eifer bei der Sache.

Foto: Jürgen Laaser

Das monatelange Proben hat sich gelohnt: Mit großem Erfolg tanzten die Schüler des Ballettstudios Schwanensee aus Erkelenz-Schwanenberg in der fast ausverkauften Hückelhovener Aula zu "Ein Leben, Märchen". Zum siebten Mal zeigte die Schule unter der Leitung von Angela Kus eine einzigartige Aufführung, die von jedem einzelnen Tanzschritt bis zu Requisiten und Kostümen perfektioniert war.

So war schon in den ersten Szenen erkennbar, wie Ballett und Schauspiel gekonnt miteinander verbunden werden: Der junge Hans Christian Andersen wird von mehreren Mädchen wegen seines Aussehens geärgert - als Erwachsener erinnert er sich schließlich daran und schreibt an seinem Schreibtisch, der stets am Rand der Bühne steht, das Märchen des hässlichen Entleins, das parallel dazu gezeigt wird. Andersen dirigiert noch einige Requisiten, wie große Eier und drei Küken herein, bevor er sich mit Feder und Tinte an seinen Platz setzt. Mit einem grauen Federkostüm und dunklen Spitzenschuhen schlüpft aus einem der Eier schließlich das "hässliche Entlein", das versucht die schönen Tanzbewegungen seiner Geschwister - die mit orangenen Schuhen und gelben Kostümen auch farblich einen deutlichen Kontrast setzten - nachzuahmen und dabei kaum mitkommt.

Die jüngsten Tänzerinnen treten als Marienkäfer, Bienen oder Gänseblümchen auf, die das traurige hässliche Entlein besuchen und für ihre Darbietungen viel Applaus erhalten. Für Unterhaltung sorgte auch der Auftritt des Fuchses, der in der Mitte der Bühne eine Picknickdecke ausbreitet und Salz und Pfeffer in der Hand hält, während das Entlein den kleinen Schmetterlingen zusieht, die im Kreis um beide herumtanzen. Im letzten Augenblick bemerkt es die List des Fuchses und kann fliehen - der Fuchs verlässt stattdessen mit einer Tänzerin im Gänsekostüm die Bühne und nickt dem Publikum zwinkernd zu.

Nachdem das hässliche Entlein kurz die Bühne verlässt, als schöner Schwan zurückkehrt und mit einem Solo das Märchen abschließt, steht der Dichter Andersen von seinem Schreibtisch auf: Die Zuschauer erkennen, wie er sich mehrfach unglücklich verliebt, woraus die Geschichte von der kleinen Meerjungfrau entsteht. Für die fantastischen Unterwasserbilder auf der Bühne gibt es viel Zwischenapplaus: Tänzerinnen in Meerjungfrauenkostümen sitzen zwischen Muscheln und fischförmigen Luftballons, Quallen betreten mit durchsichtigen, leuchtenden Regenschirmen mit langen Wollfäden daran die Bühne. Andere Tänzerinnen sind durch bunte, längliche Luftballons um den Körper als Korallen gekennzeichnet und tragen als Detail sogar auch eine Kappe in Form eines Clownfisches - der Einfallsreichtum ist riesig.

Als ein Prinz im Sturm im Meer untergeht, rettet ihn die kleine Meerjungfrau - nur um kurz darauf von der bösen Meerhexe und ihrem Gefolge entführt zu werden. Sie zwingt diese, einen Trank zu nehmen, der sie in einen Menschen verwandelt. So lernt sie jedoch den Prinzen kennen, mit dem sie ein beeindruckendes Pas de deux tanzt.

Andere Märchen von Andersen werden in einem Medley kurz dargestellt, am Ende treten alle Märchenfiguren Andersens auf ihn zu und verabschieden sich so von ihm und dem Publikum mit einem tollen Schlussbild. Für die wunderschönen Tänze und Bilder gibt es viel Applaus und stehende Ovationen. Die Zuschauer waren sich einig: eine "märchenhafte" Aufführung.

(kabo)
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