Hilden Zwei Spezialisten schreiben zwei Bücher

Hilden · Sandra Abend und Michael Ebert bringen zeitgleich zwei Fachbücher auf den Markt.

Persönlich vorstellen muss man Dr. Sandra Abend und Michael Ebert in der Hildener Kulturszene nicht mehr. Sie ist das strahlende Gesicht, wenn im Fabry-Museum besonders Kluges zum Thema Kunstgeschichte erzählt wird. Er ist eine Koryphäe mit der Kamera und Lehrbeauftragter für Foto-Journalismus an den Hochschulen in Magdeburg und Hannover. Nun haben beide jeweils ein Buch herausgebracht, das sie präsentieren. Er: Ein beeindruckendes Lehr-Werk, das erste "Handbuch des Fotojournalismus". Sie: "Vor-Bilder", ein Bild-Band, der sich mit den Ikonen der Kulturgeschichte beschäftigt.

"Vom Faustkeil über Botticellis Venus bis John Wayne" lautet der Untertitel des reich bebilderten Bands, den Dr. Abend zusammen mit Hans Körner, dem Leiter des Instituts für Kunstgeschichte an der Düsseldorfer Heinrich-Heine Universität veröffentlicht hat. Von der Skulptur bis zur Architektur, gibt es berühmte Vorbilder in der Kunst. Wer immer schon mal wissen wollte, was das Gemälde "Tod des Marat", gemalt 1793 von Jacques-Louis David, mit einem Foto der deutschen Künstlerin Judith Samen von 2008 gemeinsam hat, hat viel zu lesen und zu blättern. Sinnlich und lehrreich zugleich kommt das quadratische Buch daher. Interessant: Dass auch ein so bekanntes Foto wie "Raising the Flag" von 1945, das Joe Rosenthal für Associated Press machte, Vorgabe für die moderne Architektur eines amerikanischen Marinemuseums wurde. Dieser Beitrag in Abends Buch über Vorbilder stammt von Ehemann Michael Ebert. Mehr haben die beiden Veröffentlichungen aber nicht gemein. Ebert hat zusammen mit Lars Bauernschmitt, Professor für Fotojournalismus an der Hochschule in Hannover, das "Handbuch des Fotojournalismus" vor wenigen Wochen heraus gebracht: "Das ist ein altes Buchprojekt von mir, das wir endlich gemeinsam in die Tat umgesetzt haben." Auf 450 Seiten können auch Laien jetzt nachlesen, was für Menschen, die beruflich fotografieren, wissenswert ist. Dazu gehören Themen wie Kalkulation, Marktwert und Agenturen ebenso wie ausführliche Kapitel über die Geschichte der Fotografie. "Die emotionalen Themen waren bei dem Projekt eher meine.", kommentiert Ebert. Zwar könne heute jeder, der ein Handy oder eine Digital-Kamera besäße, druckbare Fotos machen, aber: "Für Profis gibt es nicht umsonst ein Studium." Ob Presseagenturen, Illustrierte oder das Fernsehen - wirklich Aussage kräftige Bilder bräuchten auch heutzutage fundiertes Wissen um Kameras und Technik. Für das "Handbuch" haben die Herausgeber deshalb auch bekannte Persönlichkeiten wie beispielsweise Haika Hinze, Art Direktorin der "Zeit", oder die Tierfoto-Spezialisten Heide und Hans Jürgen Koch gewonnen, Beiträge an dem Lehrbuch zu schreiben.

Welches der beiden Bücher man für den Gabentisch empfehlen sollte, fällt schwer. Festgebunden, informativ, mit hochwertigen Fotos ausgestattet und grafisch übersichtlich gestaltet sind beide.

(RP)
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