Hilden Zirkusprojekt macht Kinder stark

Hilden · Drei Tage lang hatten die Mädchen und Jungen der Grundschule Schulstraße keine Schule, sondern machten Zirkus.

Hilden: Zirkusprojekt macht Kinder stark
Foto: Staschik, Olaf (ola)

Einmal selbst in der Manege stehen, akrobatische Kunststücke vorführen oder über Scherben laufen: Das alles konnten die Schüler des Grundschul-Verbundes Schulstraße in den vergangenen drei Tagen erleben. Der erlebnispädagogische Zirkus Soluna war zum zweiten Mal für drei Tage an der Gemeinschaftsschule zu Gast. An 20 verschiedenen Stationen konnten die rund 80 Kinder Selbstvertrauen, Respekt und Teamarbeit lernen. Die Aktionen reichten von Jonglieren über Feuerspiele bis hin zum Nagelbrett.

Statt Rechnen, Schreiben und Lesen konnten die Mädchen und Jungen acht Stunden lang in die Zirkuswelt eintauchen. Und am Ende eines jeden Tages präsentierten sie stolz ihren Eltern die Kunststücke, die sie gelernt hatten.

Finn (9), Justus (10) und Kaan (8) hatten sehr viel Spaß. Schnell hatten sie ihre Lieblingsstation gefunden. Feuer, Schwert und Nagelbrett: Die "Fakir-Künste" hatten es den drei Jungs angetan. Bei der Station ging es darum, auf Glasscherben zu stehen. "Viele denken, dass die Glasscherben nicht echt sind. Sie sind es aber", berichtet Zirkusinstruktorin Bell "Sie befinden sich in einem durchsichtigen Beutel, sodass die Kinder sich nicht verletzen können." "Sicherheit spielt bei uns eine sehr große Rolle", betont die Zirkustrainerin.

Deswegen wurde jeder Lehrer vor seinem Zirkuseinsatz genauestens instruiert. Weitere Aktionen waren noch das Jonglieren oder das Zaubern.

Der Zirkus Soluna ist kein Artisten-, sondern ein erlebnispädagogischer Zirkus. "Alle im Zirkusteam sind Pädagogen", erzählt Bella Dachner (21). Sie arbeitet seit sechs Jahren beim Zirkus und hat über 10 Jahre Erfahrung in diesem Bereich.

Der Zirkus kam bei Schülern, Eltern und Lehrern sehr gut an. Finn, Justus und Kaan würden sofort wieder mitmachen. "Für uns war die Zirkusaktion ein großer Wunsch", sagt Konrektorin Renate Coenen. Die letzte Zirkusaktion liegt schon drei Jahre zurück. Alle Altersjahrgänge konnten teilnehmen - und wollten das auch. Unter den Mädchen und Jungen waren auch einige Flüchtlinge. Das Gute an dem Thema Zirkus sei, dass man nicht viel erklären müsse, sagt Coenen. Auch für Kinder, die nicht oder noch nicht so gut Deutsch sprechen, sei die Aktion gut geeignet: "Wir haben vor, das Projekt wieder in ein paar Jahren zu wiederholen."

(RP)
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