Hilden Willkommensfest bringt Familien zusammen

Hilden · Auf dem Abenteuerspielplatz der "Freizeitgemeinschaft für Behinderte und Nichtbehinderte" flackert ein Feuer. Viele Familien aus unterschiedlichen Nationen haben sich bereits eingefunden, sitzen um das Feuer, beobachten die Hühner und folgen sofort dem Ruf, einen großen Kreis zu bilden. Dann wird erst einmal gesungen. "Bele Kinder, heh!", singt Susanne Westerhoff, während sie den Rhythmus auf der Trommel schlägt. Bald trauen sich die ersten im Kreis mitzusingen. Als dann jeder seinen Vornamen sagt und alle ihn laut wiederholen, sind alle dabei. Mit einem Willkommensfest hat der Verein jetzt Hildener Familien aus aller Welt begrüßt.

 Susanne Westerhoffs (l.) Hilfe braucht Jade auf der Slackline gar nicht.

Susanne Westerhoffs (l.) Hilfe braucht Jade auf der Slackline gar nicht.

Foto: Staschik

Dabei ging es vor allem ums gegenseitige Kennenlernen, aber auch der Spaß kam nicht zu kurz. So wurden Familienspielkarten ausgegeben und Spiele vorbereitet. Viele Mädchen, die bei dem Projekt "Hallo, hier bin ich - wer bist du?" mitmachen, waren mit ihren Eltern und Geschwistern gekommen.

Seit Anfang des Jahres läuft dieses Projekt. Begonnen hat alles mit einer Idee und dem Tipp, dass die Deutsche Telekom mit ihrer Initiative "Ich kann was!" Projekte unterstützt. "Da haben wir uns beworben", erzählt Carola Seidel-Meier, die gemeinsam mit Susanne Westerhoff das Projekt koordiniert. "Und wir wurden mit 5000 Euro unterstützt." Eine Menge Geld, mit dem nicht nur Arbeitszeit finanziert, sondern auch viel in Bastelmaterialien investiert wurde. Anfangs wurde in den Räumen der Freizeitgemeinschaft alle vierzehn Tage gebastelt, gesungen, gemalt.

Mädchen zwischen sechs und fünfzehn Jahren aus Spanien, der Türkei, Russland, Afghanistan, Syrien, dem Kosovo, Serbien und Deutschland kamen zusammen. Inzwischen wird draußen gespielt, und die Projekttreffen sind einmal im Monat. "Es kommen bis zu fünfzehn Mädchen", sagt Carola Seidel-Meier. Lara (9) und Saskia (10) sind zwei von ihnen. "Ich gehe gerne zu den Tieren", erzählt Saskia. Am liebsten zu den Pferden. Aber auch das gemeinsame Backen hat ihr viel Spaß gemacht. "Kuchen und Muffins und Kekse", zählt sie auf. Lara kommt ebenfalls gerne. "Ich wohne gleich hier in der Nähe", sagt sie. Auch sie liebt die Pferde. "Aber ich gehe auch zu den Kaninchen." Das Malen hat ihr Freude gemacht. "Mandalas", verrät Lara. Durch das Projekt hat sie ein Flüchtlingsmädchen näher kennengelernt, das in ihre Klasse geht. Lena (15) war früher zum Spielen hier. Nun hilft sie an ihrem "Verantwortungstag" auch beim Projekt mit. "Wir hatten eine Mädchen-Olympiade", erzählt sie. Dabei wurden viele Spiele gespielt. "Ich habe mit auf- und abgebaut." Beim Willkommensfest zeigt sie den Kindern, worauf es beim Spiel "Schweine füttern" ankommt.

Im Oktober läuft das Projekt "Hallo, hier bin ich - wer bist du?" aus. Ab dem 6. Oktober werden die Ergebnisse in der Stadtbücherei ausgestellt, aber Carola Seidel-Meier verspricht: "Mädchentage wird es auch danach noch geben."

(grue)
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