Haan Wie ein Ei dem anderen

Düsseldorf · Die Geschichten unserer Oster-Ausgabe drehen sich rund ums Ei. Isabel und Daniela Blomberg können da ein Wörtchen mitreden – die eineiigen Zwillinge aus Haan haben Lehrer und Freunde manches Mal foppen können.

"Das doppelte Lottchen" ist nichts gegen die Streiche, die Isabel und Daniela Blomberg schon ausgeheckt haben. Denn die 17-jährigen Zwillinge sind eineiig. "Da hat es Spaß gemacht, die Lehrer zu foppen", bekennt Daniela grinsend. Inzwischen geht das nicht mehr: Die junge Haanerin fängt im Sommer eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau an, ihre Schwester plant, 2012 das Abitur an der Lore-Lorenz-Schule in Düsseldorf abzulegen.

Doch früher, als sie beide noch an der Emil-Barth-Realschule waren, hat Isabel für Dani auch schon mal einen Mathe-Test mitgeschrieben. "Unsere Freunde haben das natürlich gemerkt", erinnert sich Isabel, die vor allem in der Kopfform ("Ich habe ein ovales, Daniela ein eckiges Gesicht") und im Charakter Unterschiede sieht: "Ich bin der böse Zwilling und Daniela der liebe." Warum? Isabel schmunzelt: "Man sagt mir nach, dass ich zickiger sei." Mit der Zwillingsschwester sei sie aber fast immer ein Herz und eine Seele: "Ein Streit ist nach wenigen Minuten vorbei."

Schwierig sei es vor allem früher gewesen, von Freunden und Lehrern ("nur von Mama nicht") mit dem Ebenbild verglichen zu werden – bei den Schulnoten, im Sport oder charakterlich.

Und wie ist es für die Dritte im Bunde, die "große" Schwester? Die nur 21 Monate ältere Caroline lacht: "Heute fühle ich mich nicht mehr benachteiligt. – Wer von euch kann mir denn mal eben seinen Roller leihen?" Die sind nur deshalb nicht gleichfarbig, weil das eine ein Schnäppchen war. Nicht nur Vespa fahren ist ihr gemeinsames Hobby – auch Tanzen, Handball und die politische Arbeit im Haaner Jugendparlament.

"Ich hatte bei der Wahl mehr Stimmen als du", kann sich Daniela nicht verkneifen. Warum sie sich politisch engagieren wollten? "Wir sind eh etwas vorlaut", bekennen die Zwillinge. "Also gehören wir auch zu den Menschen, die gern etwas ändern wollen." Obwohl sich Isabel das leichter vorgestellt hätte: "Viele Jugendliche sagen: Macht mal!" "Ohne sich selbst engagieren zu wollen", vollendet Daniela den Satz. Das passiert den beiden oft, dass sie gleichzeitig dasselbe sagen oder sogar wie auf Knopfdruck dasselbe Lied zu summen beginnen. "Lustig", findet Daniela das. Isabel findet's eher "gruselig".

Noch mal zur Freizeitgestaltung: "Wir machen eigentlich alles zusammen", sinniert Isabel. Doch halt: Zwar teilen sich die feierfreudigen Teenager auch den Freundeskreis, aber nicht ihre Lebenspartner. "Nach gut anderthalb Jahren vertut mein Freund sich jetzt auch nicht mehr", beteuert Daniela. Ihre Partner seien übrigens auch miteinander befreundet.

Gibt's schon Zukunftspläne? "Also, wir würden am liebsten eine WG gründen", meint Isabel mit Blick auf ihre Schwester. "Und dann gleichzeitig unsere Kinder bekommen."

Und Daniela ergänzt: "Am liebsten Zwillinge – dann hat man's in einem Rutsch geschafft!"

(RP)
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