Hilden Weststraße: Bürger beraten Lösung

Hilden · Die Stadtverwaltung moderierte einen Runden Tisch, an dem Anwohner und ortsansässige Unternehmer Platz nahmen.

 Noch ist die Zufahrt zum Gewerbegebiet gesperrt. Unternehmer hoffen, dass sich das bald ändert.

Noch ist die Zufahrt zum Gewerbegebiet gesperrt. Unternehmer hoffen, dass sich das bald ändert.

Foto: Olaf Staschik

Michael Kleinbongartz, Unternehmer und Vorsitzender des Hildener Industrie-Vereins, wirkt zufrieden. Anwohner der Weststraße und im dortigen Industriegebiet ansässige Unternehmer kamen jetzt unter Moderation von Henrike Loer, Sprecherin der Hildener Stadtverwaltung, an einem Runden Tisch zusammen, um über die Verkehrsführung an der Weststraße zu beraten. "Die Gespräche waren sehr konstruktiv", berichtet Kleinbongartz. Und es wurden sogar Kompromissvorschläge erarbeitet, die nun die politischen Gremien durchlaufen sollen.

Thema des Runden Tischs war die Zufahrt zum Gewerbegebiet über die Weststraße. Der Einmündungsbereich zur Düsseldorfer Straße war 1989 als verkehrsberuhigter Bereich ausgebaut worden. Seit 1994 ist die Zufahrt eingeschränkt. Schon seit langem fordern ortsansässige Unternehmer, in Höhe des Autohauses Brandenburg die Zufahrt in die Weststraße von der Düsseldorfer Straße aus wieder zu öffnen.

Darüber unterhielten sich am Runden Tisch mehr als 20 Anwohner und Gewerbetreibende - schon diese große Zahl wertet die Stadtverwaltung als Erfolg. "Ich bin froh, dass trotz der verhärteten Fronten und der langen Vorgeschichte beide Parteien an einem Austausch interessiert waren und den Gesprächstermin wahrgenommen haben", sagt Harald Mittmann, Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamts. Der Wunsch der Anlieger, die Weststraße wegen der Kinder sicherer zu machen, sei verständlich. "Auf der anderen Seite haben sich neue Unternehmen im Gewerbegebiet West angesiedelt und bestehende Betriebe vor Ort investiert", sagt Mittmann.

Der Hauptwunsch der Unternehmer war eine zweite Zu- beziehungsweise Ausfahrt aus dem Gewerbegebiet für Fahrzeuge bis maximal 3,5 Tonnen - also keine Lkw. Die Anlieger verwiesen wiederum darauf, dass bereits alle Kompromisslösungen getestet worden seien und sich ein großer Teil der Verkehrsteilnehmer nicht an die vorgeschrieben Beschränkungen gehalten habe. Das hat auch eine Verkehrsuntersuchung der Stadtverwaltung im Jahr 2006 bestätigt.

Einig waren sich hingegen alle Teilnehmer, dass eine verkehrstechnische Entlastung des Gewerbegebiets notwendig sei. Vorgeschlagen wurde beispielsweise die Erschließung neuer, kostenintensiver Einfahrten. Allerdings gelte es zuvor noch planungs- und grundstücksrechtliche Fragen zu klären. Eine weitere Anregung war die Installation einer Ampel zur Verbesserung der Verkehrssituation an der Einmündung Liebigstraße. "Um festzustellen, ob eine Ampel an dieser Stelle die Ausfahrt aus dem Gewerbegebiet tatsächlich erleichtern würde, braucht es ein Verkehrsgutachten", erklärt Mittmann. Zu prüfen seien in diesem Fall auch die Auswirkungen auf den Verkehr auf der Düsseldorfer Straße.

Im nächsten Schritt wird die Verwaltung die verschiedenen Argumente zusammenfassen und für die Politik aufbereiten. Außerdem will sie eine erste Einschätzung zur Umsetzbarkeit der Vorschläge geben. Am Mittwoch, 9. März, berät der Stadtentwicklungsausschuss über das weitere Vorgehen.

(arue)
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