Hilden Weststraße: Anwohner kündigen Widerstand an

Hilden · Mit möglichen Überlegungen, die Zufahrt der Weststraße zur Düsseldorfer Straße für den Autoverkehr freizugeben, wären die Bürger nach wie vor nicht einverstanden.

 Diese Pfosten sollen bleiben, fordern Thomas Müller (l.), Michael Altieri und die anderen Anwohner der Weststraße.

Diese Pfosten sollen bleiben, fordern Thomas Müller (l.), Michael Altieri und die anderen Anwohner der Weststraße.

Foto: Olaf Staschik

Der Garten von Thomas Müller ist eine grüne Oase. Auf der Wiese stehen Schaukel und Klettergerüst, hier lassen sich gewiss schöne Sommerabende verbringen. Jetzt aber steht er im Regen und schaut auf die rot-weiß lackierten Poller, die die Zufahrt der Weststraße zur Düsseldorfer Straße blockieren. "Man hat uns gesagt, wir sollen uns nicht so anstellen. Aber das ist kein Anstellen, das ist gefährlich hier."

Die Anwohner der Weststraße formieren erneut Widerstand. Zurzeit arbeitet die Stadtverwaltung an Vorschlägen, um die Zu- und Abfahrt aus dem Industriegebiet zu erleichtern. Unternehmer hatten erneut angeregt, die Zufahrt der Weststraße zur Düsseldorfer Straße zu öffnen. An einem Runden Tisch waren diese und weitere Ideen unter Moderation der Stadtverwaltung besprochen worden. Würde diese jedoch wieder die Öffnung der Weststraße ins Gespräch bringen, "wären wir damit auf keinen Fall einverstanden", sagt Thomas Müller, der von den Anwohnern der Weststraße zum Sprecher bestimmt wurde. Die Argumente der Bürger haben sich über Jahre und Jahrzehnte nicht geändert - "die Straße wäre nicht geeignet für den Lieferverkehr", sagt Müller. Nach wie vor leben Familien mit Kindern an der Straße - aktuell auch Asylbewerber - die durch den Verkehr gefährdet werden. "Hier hat es schon Unfälle gegeben, Seitenspiegel wurden abgefahren, und Fußgänger wurden beschimpft."

Michael Altieri, ebenfalls Anwohner der Weststraße, schüttelt den Kopf. Die Erleichterung von Zu- und Abfahrt sei "nur für bestimmte Zeitfenster" nötig - dann nämlich, wenn die Beschäftigten der umliegenden Gewerbebetriebe zur Arbeit oder in den Feierabend fahren. "Und dafür wollen, sie, dass dieses Straße rund um die Uhr geöffnet ist", sagt Altieri ungläubig. "Das ist Bequemlichkeit, nichts anderes."

Tatsächlich müsste die Weststraße ertüchtigt werden. Bodenschwellen waren einmal zur Verkehrsberuhigung eingelassen worden - ohne den gewünschten Erfolg - und Bäume mit mächtigen Stämmen verengen die Fahrbahn. Außerdem könnten die Autofahrer lediglich nach rechts auf die Düsseldorfer Straße Richtung Innenstadt abbiegen, betonen die Anwohner. Für den abfließenden Verkehr stadtauswärts in Richtung Autobahn wäre dies keine Lösung.

Harald Mittmann, Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes, und sein Team arbeiten zurzeit an möglichen Lösungen, die offenbar auch alternative Zu- und Abfahrten umfassen. Außerdem wollen sie der Politik eine erste Einschätzung zur Umsetzbarkeit der Vorschläge geben. Am Mittwoch, 9. März, berät der Stadtentwicklungsausschuss über das weitere Vorgehen.

(arue)
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