Hildener Innenstadt Virtuelle Realitäten auf dem Itterfest in Hilden

Hilden · Auf dem Itterfest in Hilden konnten Besucher das übliche Programm aus Handwerker-Ständen, Fressbuden und Fahrgeschäften genießen. Eine besondere Attraktion in diesem Jahr: Die VR-Brillen, mit denen man an Ort und Stelle in eine andere Welt eintauchen konnte.

Itterfest 2016 in Hilden
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Itterfest 2016 in Hilden

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Handgemachte Krippen, Blumengestecke oder dekorierte Tillandsien (Krautpflanzen) - Jutta Müller-Thun verkauft seit mehr als zehn Jahren beim Hildener Itterfest ihren Bestand. "Das Geschäft wird aber jedes Jahr schlechter", erzählt sie. Die Leute würden immer weniger Geld für Dekorationsartikel ausgeben und sich "fünfmal überlegen, was sie genau kaufen". Besonders die Hildener Festgänger würden sich eher ihre Gestecke anschauen, sich über die kreativen Ideen freuen und sich mit ihr austauschen. Aber sich dann nicht für den Kauf entscheiden. "Wenn gar nichts mehr dabei rumkommen würde, dann würde ich das auch nicht mehr machen", erklärt sie und somit sei sie immer noch einigermaßen zufrieden.

Lukas Mousek, Mittelfeldspieler der 2. Fußballmannschaft der Spielvereinigung Hilden sieht das ein wenig anders. Am Vereinsstand verkauft er Kölsch, Alt, Pils, aber auch alkoholfreie Getränke: "Zum Start am Freitag waren wirklich viele Gäste da", erzählt er. Bis weit nach 23 Uhr hätte man zusammen gefeiert, gelacht und viel Spaß gehabt. Dass dabei die Live-Musik bis 23 Uhr für gute Unterhaltung sorgte, spielte den ausschenkenden Vereinen in die Karten. Seit dem vergangenem Jahr wird bewusst auf ein Feuerwerk verzichtet und dafür drei Bühnen aufgestellt, an denen verschiedene Bands und DJs ihr Bestes geben, um die gute Laune der Festbesucher zu steigern.

Auch Robert Paulsen, der einen Süßigkeiten-Stand mit Schokofrüchten, Zuckerwatte oder Lebkuchenherzen anbot, zieht ein positives Fazit: "Wir sind jetzt das dritte Jahr hier und können uns wirklich nicht beschweren. Trotz einigen Schauern ist das Itterfest gut besucht." Davon kann auch der Einzelhandel ein Lied singen. Die einzelnen Geschäfte, Restaurants und Cafés sind prall gefüllt.

Katharina und Guido Kciuk kommen zum Beispiel aus Haan zum Shoppen vorbei: "Hätte man gewusst, dass es hier so ein großes Fest gibt, hätte man auch gezielt herkommen können", merkt Guido an, der sich mit seiner Frau eine Portion asiatische Nudeln gönnt. Direkt nebenan gibt es auch eine neue Attraktion, die zahlreiche Passanten staunen lässt. Über sogenannte VR-Brillen schlüpfen meist Kinder aber auch vereinzelt Erwachsene in eine virtuelle Welt — Science-Fiction in der Realität also. Sieht komisch aus, macht aber großen Spaß.

Da sitzen dann die Pänz angeschnallt in einer beweglichen Kugel und haben eine VR-Brille im Gesicht, die fast größer als ihr Kopf scheint. Auf einem TV-Display sehen die vorbeigehenden Schaulustigen die Welt, die die Kinder vor ihren Augen haben: Eine wilde Achterbahn-Fahrt, Weltraumabenteuer und vieles mehr können sich die Kids aussuchen. Der Clou: Dreht sich ein Kind zur Seite, entsteht ein räumlicher Eindruck und es nimmt auch die Dinge in der virtuellen Umgebung wahr. "Boah", "Cool" oder "Nochmal" waren einige Ausrufe, die man beim Vorbeigehen aufschnappen konnte. Diese Technik wird man in der Zukunft wohl öfter im Einsatz sehen.

Für die sechsjährige Lena Mollenhauer ist der Tag ein voller Erfolg — ganz ohne moderne VR-Brillen-Technik. Nach einem ausführlichen Gang über die Kirmes, die mit Karussellfahrten, "Fressständen" und riesigen Luftballons auch einiges für die Kinder zu bieten hat, probiert sie gemeinsam mit ihrer Mutter Edina noch zum Ende ihres Ausfluges warme aber bunte Wollmützen aus. Lustige Gesichter haben die beiden auf dem Kopf. Das macht Lena großen Spaß, auch wenn sie am Ende keine Mütze kauft.

Sebastian Mey, Veranstalter des Itterfestes ist sehr zufrieden: "Es läuft sehr gut. Der Regen hat uns nicht aufgehalten und die Bühnen werden nach wie vor sehr gut aufgenommen." Deshalb sollen diese auch im nächsten Jahr wieder ein fester Bestandteil des Itterfestes werden.

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