Hilden Unternehmen für Videopreis nominiert

Hilden · Gleich vier Beiträge von Claus Koßmann sind für die Auszeichnung Webvideopreis im Rennen. Das Publikum stimmt übers Internet ab.

 Claus Koßmann (M.) und Rob Esser (r.) nehmen den Kfz_Meister Anastasios Charalampidis und seine Oldtimer in den Blick. Das Video "911 Reborn" nimmt zurzeit an einem Video-Wettbewerb teil.

Claus Koßmann (M.) und Rob Esser (r.) nehmen den Kfz_Meister Anastasios Charalampidis und seine Oldtimer in den Blick. Das Video "911 Reborn" nimmt zurzeit an einem Video-Wettbewerb teil.

Foto: Uwe Misuerius

Nein, dieser Motor ist noch nicht mit Plastik verkapselt. Die geöffnete Haube gibt den Blick auf Zündkerzen, Zylinder und Kabel frei. Fast schon genussvoll scheint der Kameramann jedes technische Detail in den Blick zu nehmen, wechselt langsam von Einstellung zu Einstellung, gleitet über Mechanik und Elektronik. Das lässt das Herz von Automobil-Liebhabern höher schlagen.

Dann wechselt die Kamera ihre Perspektive: Der signalgelbe Porsche 911, ein Oldtimer in Top-Zustand, fährt durch eine traumhaft schöne Landschaft mit Feldern, Weiden und Wäldern. Das ist Fahrvergnügen pur. "911 Reborn" - "Die Wiedergeburt des 911", so heißt der Titel des Videoclips, den der Hildener Claus Koßmann im Auftrag des Leverkusener Fahrzeugbetriebs "Tassos Porsche-Werkstatt" drehte. Dessen Inhaber Anastasios Charalampidishat hat sich auf die Aufarbeitung von Oldtimern spezialisiert. Im Film berichtet der Karosserie-, Fahrzeugbau- und Autolackiermeister von seiner Leidenschaft für alte Autos. Seine leuchtenden Augen und das freundlich lächelnde Gesicht nehmen den Zuschauer sofort für sich ein.

Ein stimmungsvolles Video, das offenbar auch noch andere überzeugte: Der Film "911 Reborn" und drei weitere Videos, die Claus Koßmann drehte, wurden jetzt für den Webvideopreis 2014 nominiert. Das freut den 55-Jährigen: "Es geht darum, in der Branche Anerkennung zu bekommen." Und dieses Ziel sei schon mit der Nominierung teilweise erreicht. Zurzeit läuft im Internet die Abstimmung. Denn nachdem eine Jury die Vorauswahl getroffen hat, darf nun das Publikum über Originalität und Qualität der Beiträge entscheiden. Dazu bleibt noch bis zum Sonntag, 20. April, Zeit. "Dann ist klar, wer in die Endausscheidung kommt", erläutert Koßmann. Insgesamt sechs Filme werden in ebenso vielen Kategorien zu Siegern gekürt.

Für Claus Koßmann gehört seine Tätigkeit als Videofilmer bereits zu seinem dritten Leben, wie er selber sagt. Er studierte Verwaltungswissenschaften und war vor seiner Selbstständigkeit zunächst Polizist, später Beigeordneter einer Kommune. Als die Amtszeit des Wahlbeamten 2005 ablief, orientierte er sich neu und machte sich mit einer Personalberatung selbstständig.

Bis heute vermittelt er in dieser Eigenschaft unter anderem Ärzte an Kliniken. Damit sich die potenziellen Arbeitgeber für mögliche Bewerber überzeugend präsentieren können, kam Koßmann auf die Idee von "Recruiting Clips", also Videos, die das Verstärkung suchende Unternehmen in bewegten Bildern zeigen. Schnell kamen Image-Filme dazu - mittlerweile kann er von "Iclips" gut leben, sagt der Hildener. Koßmanns Auftraggeber kommen aus ganz Deutschland.

Gespannt wartet der 55-Jährige nun auf das Abstimmungsergebnis. Das Voting im Internet "ist eine ganz neue Art, sowas zu machen. Das ist die Zukunft für mich, weg vom normalen Fernsehen", sagt er und wirkt dabei von seiner eigenen Arbeit ebenso begeistert wie der Kfz-Mechaniker in seinem Video. Immerhin: Von 7000 Einsendungen ist Iclips dank der bisherigen Votings bislang auf Platz 14 gelandet. Die ersten sechs werden Preisträger.

www.iclips.tv

www.webvideopreis.de

(RP)
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