Hilden/Düsseldorf Unterbacher See eröffnet sein Strandbad

Hilden/Düsseldorf · Die Freiluft-Saison hat begonnen. Doch nur ein Gast, Enten und Gänse nehmen ein Bad. Heute wird es nochmal kalt.

 Job ist Job: Bademeister Alexander Paschek passt im Strandbad Süd auf, auch wenn noch keine Schwimmer kommen.

Job ist Job: Bademeister Alexander Paschek passt im Strandbad Süd auf, auch wenn noch keine Schwimmer kommen.

Foto: Andreas Bretz

Graue Wolken hängen über dem Unterbacher See. Ein paar Spaziergänger in Stiefeln und Winterjacken trotzen nahe dem Südstrand dem immer wieder einsetzenden Regen. Hinter dem Kassenhäuschen des Strandbades sind Gänse und Enten die einzigen Gäste, die über die Rasenflächen streifen und ein Bad im elf Grad kühlen Wasser nehmen. Wahrscheinlich freuen sie sich, bei der Eröffnung der Badesaison am Unterbacher See am Samstag VITs zu sein - very important Tiere. Das Areal haben sie ganz für sich allein.

Nun, so ganz stimmt das nicht. Denn nur kurze Zeit vorher war ein Stammgast im Wasser. Ein Schwimmer, der seit 20 Jahren jeden Tag der Saison vorbeikommt und im See ein paar Bahnen zieht, von Mai bis September. Solchen Enthusiasmus verspüren allerdings nicht viele Menschen. Vor allem dann nicht, wenn es wenige Tage zuvor noch geschneit hat, wenn eisiger Wind und Kälte Lust eher auf einen Glühwein machen als auf einen Ausflug ins Grüne mit kühlem Bier und Eis. Heute soll es noch einmal nass und kalt werden, dann ist Frühling. "Das Wetter ist, wie es ist", sagt Bademeister Alexander Paschek fast philosophisch. In den vergangenen Wochen hat er das Strandbad Süd zusammen mit seinen Kollegen fit für die Saison gemacht, alles vorbereitet, den Rasen gemäht. Alles ist fertig, "es fehlt nur die Sonne", stellt er fest. Ja, wenn lediglich die Mülltonnen sonnengelb leuchten, wird es schwer, die Leute von der Couch zu locken.

Der Hochseilgarten am Südstrand ist gewachsen. Sonntag startete der Kletterpark in die Saison und präsentierte den Besuchern den neuen 250 Meter langen Seilrutschen-Parcours. Dabei gibt es 15 Kletterstationen auf einer Höhe von fünf Metern. Zur Eröffnung der Erweiterung kamen mehrere hundert Besucher, meistens Kinder mit ihren Eltern. Während die Kinder durch den Garten tobten, sich an der Slackline-Station aufwärmten, konnten sich die Erwachsenen auf großen Holzsofas entspannen oder in der Panorama-Lounge mit Seeblick verweilen. Auf dem Gelände waren die Wege abgesperrt, um die Nicht-Kletterer nicht zu gefährden.

Linus war mit seinem Vater und Hündin Lotte zum Südstrand gekommen. Der Neunjährige möchte im Sommer seinen Kindergeburtstag dort feiern. "Cool" soll er werden, so die Maßgabe des baldigen Geburtstagskindes. "Draußen soll er sein und ohne Spiele-Konsolen", sagte Vater Wolfgang Heert. Der Hochseilgarten scheint dazu perfekt geeignet. Linus bekam die Kletterausrüstung samt Helm und einer kurzen Einweisung und schon geing es für ihn an der Holzkonstruktion nach oben. Hängebrücken und Hangelseile: die Kletterer sind jederzeit mit Haken gesichert, Coaches geben von unten Tipps und sind für die Kinder und Jugendlichen jederzeit ansprechbar. Die Sicherheit ist auch Sarah Willis wichtig. "Von hier unten sieht das ganz schön hoch aus. Für mich wäre das nichts. Ich habe Höhenangst." Tochter Jenna war da bereits zum zweiten Mal in luftiger Höhe unterwegs und winkte ihrer Mutter von weit oben. Die Elfjährige wollte gar nicht mehr nach Hause. "Wir sind ganz zufällig hier vorbeigekommen", erzählte Tante Magda. Der Klettergarten ist auch für Firmenfeiern buchbar und soll den Teilnehmern Teamfähigkeit beibringen. Als Linus von der Kletterpartie zurückkam, war er jedenfalls Feuer und Flamme. Jetzt musste nur noch die Mutter überzeugt werden. Der Kindergeburtstag ist also schon so gut wie gebucht.

(RP)
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