Hilden Ungestört und spontan treffenSparkasse zieht zunächst in den Itterpark

Düsseldorf · Passgenaue Lösung gibt es nicht

Jugendliche wollen sich frei von jeglicher Kontrolle treffen. Sie bevorzugen dazu wohnortnahe Plätze, weil sie nicht so mobil sind. Und Jugendliche wollen Abwechslung. Dies geht aus den Briefen von Jugendlichen zur Berichterstattung der Rheinischen Post zum Thema „Jugendliche auf Spielplätzen“ hervor.

Ein 18-Jähriger Jugendlicher verrät, warum er Spielplätze für ideale Treffpunkte hält: Sie haben Bänke, bieten, „wegen ihrer dunklen und verborgenen Lage Schutz und Geborgenheit“, die Gelegenheit, ungestört zu sein. Seit Jahren treffe er sich mit seiner Clique auf dem Spielplatz Heinrich-Heine-Straße, mit dem er sich seit seiner Kindheit verbunden fühlt. Er und seine Clique gehörten eben zu den Jugendlichen, die weder randalierten noch ihren Müll liegen ließen. Dennoch lehnt der 18-Jährige einen fest eingerichteter Treffpunkt ab. „Wir entscheiden immer spontan, wohin wir gehen.“

Einige wenige prägen das Bild

So ein Treffpunkt nutzt sich leicht ab, meint auch Max Linhorst. Aber er findet es sehr schwer, in Hilden einen geeigneten Ort zu finden. Unter sich, ungestört durch fremde Gruppen und ohne Gefahr zu laufen, andere zu stören, sei man nur am Elbsee oder am Engelsberger Hof. Nur seien diese Orte recht abgelegen. Er ist sich bewusst, dass die Freiheit, nach der die Jugendlichen streben, auch leicht missbraucht werde. Aber der 17-Jährige wehrt sich auch dagegen, dass wenige Missetäter das Bild der Jugend prägen und die Jugend als solche kriminalisiert werde. „Verbote sollten durch Angebote ersetzt werden.“

Auch Jugendamtsleiterin Jutta Panke bedauert, dass das schlechte Verhalten von gerade mal 15 Jugendlichen auf alle anderen bezogen wird. Außerdem wundert sie sich darüber, dass die Vorfälle am Gerhard-Hauptmann-Hof und an der Hummelster Straße nicht den Behörden gemeldet werden. „Nur wenn wir angerufen werden, können wir rausfahren“, sagt sie. Die Stadt erreichten in diesem Jahr 34 Meldungen. „Wir halten das alles genau nach.“ 15 der 65 Spielplätze werden daher intensiv betreut.

hilden (kam) Die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert hat zum 1. August 4500 Quadratmeter Büro- und Serviceflächen im Itterpark Hilden angemietet. Das meldet die zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörende Deka Immobilien GmbH. Damit werden nicht nur längerfristig interne Abteilungen in den Itterpark verlagert, sondern auch für den Zeitraum des Neubaus an der Mittelstraße einzelne Beratungsbereiche.

Zunächst einmal gehen die Jugendlichen nur einem natürlichen Bedürfnis nach, wenn sie sich sich bei schönem Wetter draußen aufhalten möchten. Da für die Nutzung der gepflegten Außengastronomie die nötigen Mittel fehlen, bleibt ihnen oft nichts anderes übrig, als sich irgendwo niederzulassen, wo es zumindest Sitzgelegenheiten gibt. Wie bei vielen anderen Themen sind es meist nur wenige, die den schlechten Ruf der Jugend prägen, wie es im Gegenzug auch nur wenige Anwohner mit niedriger Toleranzschwelle sind, die den Tenor der Diskussion bestimmen. Allerdings wächst allerorten die Neigung der Politik, den Stimmen der Älteren mehr Gewicht zu schenken.

Die Stadt rühmt sich, viel für Senioren gemacht zu haben, jetzt sind mal die Jugendlichen dran. Man sollte sich vielleicht mal mit einem repräsentativen Querschnitt an einen Tisch setzen, um nach Lösungen zu suchen. Die eine passgenaue Lösung wird es eh’ nicht geben. elm

(RP)
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