Hilden Tempo 30: Vor jeder Schule etwas anders

Hilden · Die CDU wollte die Geschwindigkeitsbegrenzungen vereinheitlichen - und zog dann den Antrag zurück.

Hilden: Tempo 30: Vor jeder Schule etwas anders
Foto: Adfc

Vor jeder Schule in Hilden gelten andere Geschwindigkeitsregelungen. Das könne man den Hildener Autofahrern nicht zumuten, meinte CDU-Fraktionsvorsitzende Marion Buschmann. Die Christdemokraten wollten das ändern und die Regelungen vereinheitlichen. Auf Wunsch der Politik hat Alexander Smeets, Sachgebietsleiter Straßenbau/Verkehrswesen, die aktuellen Anfangs- und Endzeiten der Schulen recherchiert und sich die Situation dort noch einmal angeschaut. Ergebnis: "Für uns hat sich der Antrag erledigt", stellte Norbert Schreier im Stadtentwicklungsausschuss resigniert fest - und zog damit zurück. Smeets hatte aufgezeigt, dass es für die unterschiedlichen Regelungen durchaus nachvollziehbare Gründe gibt.

Vor den meisten Schulen in Hilden sind Tempo 30-Zonen eingerichtet - bis auf die Düsseldorfer Straße, Walder Straße und Richra-ther Straße. Diese drei Straßen sind Durchgangsstraßen (Bundes- und Landesstraßen), über die viel Verkehr fließt. "Deshalb wurde dort die innerorts übliche Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h beibehalten", erläutert Smeets. Um die Schulkinder zu schützen, wurden bereits Anfang der 1990er Jahre zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen von der Politik beschlossen und von der Verwaltung auch umgesetzt. Für die Mädchen und Jungen der Walter-Wiederhold-Schule wurde eine Fußgängerampel westlich der Grabenstraße gebaut, damit sie die Düsseldorfer Straße sicher überqueren können. In unmittelbarer Nähe der Grundschule Walder Straße wurde ebenfalls eine Fußgängerampel installiert. Diese Lösung wurde auch für die Wilhelm-Busch-Schule an der Richrather Straße 134 gewählt. "Der Eingang zum Schulgelände liegt an der Klusenstraße in einer Tempo 30-Zone", erläutert Smeets. Die Astrid-Lindgren-Schule Richrather Straße 186 erhielt eine Querungshilfe für Fußgänger in der Nähe Einmündung Weidenweg. Zudem könne auch die Ampel an der Einmündung Kölner Straße genutzt werden, um die Richrather Straße sicher zu überqueren. Der Schuleingang liege an der Pestalozzistraße innerhalb einer Tempo 30-Zone. Mit Ausnahme dieser drei Durchgangsstraßen hat die Stadt vor allen anderen Schulen Tempo 30-Zonen eingerichtet: nur an drei Straßen - Gerresheimer, Beethoven- und Baustraße - sind diese Tempo 30-Zonen zeitlich befristet. "Befristete Streckenanordnung", heißt das fachsprachlich. Die Zeiten, in denen dort Tempo 30 gilt, unterscheiden sich an allen drei genannten Straßen.

Gerresheimer Straße: Dort besuchen mehr als 2500 Schüler das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, die evangelische Gesamtschule und die katholische Theresienschule. Deshalb gilt vor dem Schulzentrum Tempo 30 - aber nur in der Schulzeit montags bis freitags von 7.30 bis 16 Uhr. Smeets: "In diesem Zeitfenster findet der Schülerverkehr statt."

Beethovenstraße: Dort sind die Adolf-Kolping- und die Adolf-Reichwein-Schule. Deshalb gilt Tempo 30 - von montags bis samstags von 7.30 bis 20 Uhr. Warum dort bis 20 Uhr? Weil auf dem Schulhof Spielgeräte stehen und das Fußballkleinspielfeld von den Kindern aus der Umgebung bis abends häufig zum Spielen genutzt wird.

Baustraße: Dort gilt Tempo 30 von montags bis freitags von 7.30 bis 16.30 Uhr während der Schulzeit. Die Baustraße ist Schulweg für viele Schüler aus dem Schulzentrum Holterhöfchen. "Die längere Zeit gegenüber der Gerresheimer Straße resultiert daraus, dass die Schüler sich nach dem Schulschluss noch längere Zeit auf der Baustraße befinden", erläutert Smeets.

Beschwerden wegen der unterschiedlichen Beschilderung vor den Schulen lägen nicht vor, weder von der Polizei noch aus der Bürgerschaft. Deshalb empfahl die Verwaltung dem Stadtentwicklungsausschuss, die geltenden Regelungen beizubehalten. Das sah die CDU ein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort