Hilden Studie: Jeder Dritte spart sich das Händewaschen

Hilden · Das St.-Josefs-Krankenhaus lädt zum "Tag der sauberen Hände" ein. Die Capio-Klinik begreift Hygiene als Teamleistung.

 Ultraviolettes Licht einer Speziallampe zeigt sofort: Die rechte Hand ist ordentlich desinfiziert, die linke nicht. Taugliche Handhygiene für zu Hause geht aber auch ohne großen technischen Aufwand.

Ultraviolettes Licht einer Speziallampe zeigt sofort: Die rechte Hand ist ordentlich desinfiziert, die linke nicht. Taugliche Handhygiene für zu Hause geht aber auch ohne großen technischen Aufwand.

Foto: Uwe Miserius

Mit der Handhygiene steht es in Deutschland nicht zum besten - zumindest teilweise. Das zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage unter 1000 Bundesbürgern im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse. Mit 1,8 Millionen Versicherten ist die KKH eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen. Jeder dritte Befragte wäscht sich vor jeder Mahlzeit nicht die Hände. Auch nach dem Nach-Hause-Kommen verzichten 33 Prozent auf den Gang zum Waschbecken. Immerhin: Nach dem Toilettengang wäscht sich nahezu jeder die Hände. Jeder Fünfte tut dies außerdem tagsüber mindestens einmal pro Stunde. "Es ist erwiesen, dass regelmäßiges und gründliches Händewaschen das Risiko senkt, an Erkältungen, Grippe und anderen Infektionen zu erkranken", sagt Ivonne Marx vom KKH-Serviceteam in Bonn. Weitere Ergebnisse der Umfrage: Vor bestimmten Gegenständen im öffentlichen Raum ekeln sich besonders viele Menschen: Aus hygienischen Gründen ist 87 Prozent der Befragten die Berührung mit öffentlichen Toiletten besonders unangenehm. Knapp jeder Zweite fasst Haltegriffe in Bussen und Bahnen sowie Handläufe von Rolltreppen und Treppengeländer ungern an. Auf der Ekel-Skala folgen Griffe von Einkaufswagen mit 37 Prozent vor Tastaturen an Geldautomaten mit 28 Prozent. Auffällig: Frauen ekeln sich durchgängig häufiger als Männer. Daher wundert es auch nicht, dass jede vierte Frau grundsätzlich Desinfektionstücher dabei hat, während nur sieben Prozent aller Männer ein derartiges Utensil mit sich führen.

Am morgigen Donnerstag, 18. Mai, findet im Foyer des St. Josefs-Krankenhauses Hilden, Walder Straße 34-38, eine Infoveranstaltung zum "Tag der sauberen Hände" statt. Von 11:30 Uhr bis 14:30 Uhr steht das Hygieneteam des St. Josefs Krankenhauses Hilden für alle Fragen zum Thema Hygiene und hygienische Händedesinfektion zur Verfügung.Am Infostand im Krankenhaus-Foyer haben Mitarbeiter, Besucher, Patienten die Möglichkeit, mit einer speziellen Flüssigkeit unter Schwarzlicht die Effekte vor und nach der Händedesinfektion zu überprüfen. Die Capio-Klinik Hilden nimmt Teil an der Kampagne "Gemeinsam für Hygiene". "Neben medizinischen und pflegerischen Bereichen werden jetzt ausdrücklich Patienten, Besucher und die übrigen Krankenhausabteilungen, wie Verwaltung, Service/Catering und Reinigung, in den Fokus gerückt. Jeder kann mit Achtsamkeit einen wichtigen Beitrag zur Hygiene im Krankenhaus leisten. Das wird unserer Erfahrung nach noch zu wenig berücksichtigt. Doch Präventionsmaßnahmen gewährleisten den bestmöglichen Schutz für Patienten und Mitarbeiter", sagt Martin Reitz, Geschäftsführer (CEO) Capio Deutschland in Fulda.

Für Deutschland wird die Zahl der Krankenhausinfektionen pro Jahr auf rund 500.000. geschätzt. Ein Drittel der Krankenhausinfektionen, dazu zählen Lungenentzündungen, Sepsis sowie Harnwegs- und Wundinfektionen, gilt als vermeidbar - zum Beispiel durch bessere Hygiene.

(cis)
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