Hilden Stromausfall betrifft 5000 Haushalte

Hilden · Erst am Montag konnte der Grund für einen dreistündigen Blackout am Samstagabend im Norden gefunden werden.

Ungewöhnlich lange hat es gedauert, bis in der Nacht zu Sonntag die Ursache für einen Stromausfall gefunden war: Der gesamte Stadtnorden war von 20.30 bis 23.30 Uhr ohne Strom, von 5000 betroffenen Haushalten sprechen die Stadtwerke. Dunkel waren auch Firmen in den Gewerbegebieten im Bereich der Herderstraße und Teile der Giesenheide.

"Gut, dass sich der Ausfall an einem Samstag und nicht an einem Mittwoch ereignet hat", sagt Michael Kleinbongartz, Chef des Hildener Industrievereins, dazu. "Ursache für die Stromstörung sind höchstwahrscheinlich zwei Kabelfehler, die sich gleichzeitig ereigneten", erklärte Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller gestern. "Die Wiederinbetriebnahme der Stromversorgung hat ungewöhnlich lange gedauert. Die Stadtwerke-Mitarbeiter konnten den Fehler zunächst nicht eindeutig lokalisieren."

Die Techniker mussten zu insgesamt 16 Trafostationen fahren, um die Situation eindeutig einschätzen zu können. Ein Kabelmessteam der Stadtwerke war auch am Sonntag noch unterwegs, um die Schadensursache genau zu analysieren und beide Strecken zu prüfen. Die Messungen müssen jetzt zeigen, ob es sich um einen Kabelbruch durch Materialermüdung oder einen Kurzschluss durch Erdbewegungen gehandelt hat. Offenbar haben sich zwei Kabelfehler zur selben Zeit ereignet. Nur Tiere schließt Müller als Ursache aus: "Da kommt kein Tier heran."

Einen so langen Stromausfall hat es in Hilden in den vergangenen Jahren nicht gegeben. Zuletzt war der Strom Ende November 2015 für 1200 Haushalte - ebenfalls im Norden - ausgefallen. Allerdings nur für fünf Minuten. Im Dezember fiel mehrmals die Straßenbeleuchtung in einigen Vierteln unter anderem am Schalbruch, an der Herderstraße und der Furtwänglerstraße aus. Dafür wurde ein defektes Steuergerät verantwortlich gemacht. Im jüngsten Fall konnten die Techniker den Fehler lange nicht lokalisieren. Anwohner, die sich über Facebook zu dem Ausfall äußerten, nahmen es offenbar gelassen. Die einen griffen zu Kerzen, während die anderen in der Zeit schliefen oder sich mit den Nachbarn unterhielten.

Für die Gewerbebetriebe bedeutete der Abend mehr Arbeit gestern Morgen. "Das größte Problem", erklärt Kleinbongartz, "sind die Server, die ohne Strom herunterfahren und entsprechend neu gestartet und überprüft werden müssen." Die Produktionsprozesse seien inzwischen soweit vernetzt, dass die Schnittstellen auch nach einem Wiederhochfahren überprüft werden müssten, ebenso wie die Kühlsysteme für die Computer. Seiner Vermutung, der Stromausfall könne etwas mit der Energiewende und unterschiedlichen Einspeisungen in das Netz zu tun haben, widerspricht Müller. "Unser Kabelfehler hat mit der hoffentlich immer grüner werdenden Energie im Netz gar nichts zu tun."

(RP)
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