Hilden Streit um Geld für Freizeitgemeinschaft

Hilden · Der Verein hat einen Zuschuss beantragt. Der ging nicht so glatt durch wie der an die Karnevalisten.

 Die Freizeitgemeinschaft betreibt unter anderem den Abenteuerspielplatz in Hilden. Unser Bild zeigt eine gelungene Sommerferienaktion.

Die Freizeitgemeinschaft betreibt unter anderem den Abenteuerspielplatz in Hilden. Unser Bild zeigt eine gelungene Sommerferienaktion.

Foto: Ralph Matzerath

Die "Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte" existiert seit Jahrzehnten und hat sich in der Zeit von einem ehrenamtlich getragenen Verein zu einem Sozialhilfeträger entwickelt. Für seine Arbeit - unter anderem betreibt er den Abenteuerspielplatz und mehrere integrative Kitas - erhält er einen städtischen Zuschuss. Er beträgt seit dem vorigen Jahr 175.000 Euro. Nun hat der Verein signalisiert, mit dem Geld nicht auszukommen und öffentlich einen weiteren 10.000-Euro-Zuschuss beantragt. Offenbar ist in einem Brief an die Ratsfraktionen auch von 15.000 Euro die Rede. Das irritierte die Politiker zusätzlich.

Marion Buschmann (CDU) und Ralf Bommermann (AfD) zeigten sich im Hauptausschuss (HFA) darüber "sehr verwundert", Thomas Remih (FDP) hatte gar "Bauchschmerzen", weil das Finanzverhalten der Geschäftsleitung "seit Jahren problematisch" sei. Erst Mitte 2016 habe man die Zuschüsse an die Kosten angepasst: "Wofür also jetzt das zusätzliche Geld?" Bürgermeisterin Birgit Alkenings erklärte als Vorsitzende des HFA, es werde wegen der zuvor nicht absehbaren Lohnsteigerungen gebraucht; die Mitarbeiter sind bei der Gemeinschaft in unterschiedlichen Konstellationen beschäftigt. Die Erklärung befriedigte vor allem Bommermann nicht: "Es gibt einen Vertrag, und den muss man einhalten." Ob die Geschäftsleitung das Geld wohl "für sich" wolle - diese Frage wurde mehrfach laut geäußert. Der einzige, der sich sogar für eine Sonderzahlung von 15.000 Euro stark machte, war Klaus-Dieter Bartel von den Grünen. "Hier wird eine sehr gute Arbeit geleistet, und wenn das Geld nicht reicht, müssen wir eben nachschießen." Dem folgte indes niemand, es war sogar von einem mittelfristigen Rückzug aus den Verträgen die Rede. An dem Punkt wurde Hans-Werner Schneller aber deutlich: "Dann müsste die Stadt die Arbeit übernehmen, die die Freizeitgemeinschaft derzeit macht. Wie soll das gehen?" Fazit: Der HFA gab einstimmig grünes Licht für den Zuschuss, wenn auch zähneknirschend. FDP, Bürgeraktion und AfD enthielten sich.

Durchgewinkt wurde dagegen der Zuschuss, den das CCH für die Karnevalsveranstaltungen beantragt hatte: 14.000 Euro sind es im kommenden Jahr, 1000 weniger als im Vorjahr. Die Finanzierung des Winterbrauchtums wurde seit 2012 wesentlich von der Sport- und Kulturstiftung der Stadt getragen. Die sah sich 2016 dazu nicht mehr in der Lage, die Stadt sprang mit 15.000 Euro ein. Anders als in früheren Jahren muss ein Teil des Geldes für mehr Sicherungsmaßnahmen ausgegeben werden.

(RP)
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