Hilden Stiftung fördert engagierte Schülerinnen

Hilden · Iman Amkhatriou und Aicha El Hasbouni (beide 15 Jahre ) werden für ihr bürgerschaftliches Engagement belohnt.

 Iman Amkhatriou (l.) freut sich auf einen neuen Schreibtisch. Aicha El Hasbouni freut sich über ihren Laptop.

Iman Amkhatriou (l.) freut sich auf einen neuen Schreibtisch. Aicha El Hasbouni freut sich über ihren Laptop.

Foto: STaschik

Gerade erst haben die beiden Schülerinnen ihre Urkunden über die Aufnahme in den neuen Start-Jahrgang erhalten. Iman Amkhatriou (15) kann es noch gar nicht glauben: "Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich ausgewählt werde, mir aber gedacht: Bewirb' Dich, du hast ja nichts zu verlieren."

 Iman Amkhatriou (l.) freut sich auf einen neuen Schreibtisch. Aicha El Hasbouni freut sich über ihren Laptop.

Iman Amkhatriou (l.) freut sich auf einen neuen Schreibtisch. Aicha El Hasbouni freut sich über ihren Laptop.

Foto: STaschik

Die Start-Stiftung vergibt seit jetzt zehn Jahren bundesweit Stipendien an "engagierte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund", so die offizielle Definition. In NRW kommen dieses Jahr 58 Jugendliche in den Genuss der materiellen und ideellen Förderung. Iman Amkhatriou und Aicha El Hasbouni (beide 15) sind zwei von Ihnen. Die Beiden sind zwar in Hilden geboren, haben aber marokkanische Wurzeln. Und noch etwas haben sie gemeinsam: Sie sind Mitglieder des Hildener Jugendparlaments und engagieren sich für Flüchtlinge.

"Das Start-Schülerstipendium wird bis zum Abitur beziehungsweise Fachabitur gewährt und beinhaltet 100 Euro Bildungsgeld pro Monat, weiteres Geld auf Antrag - etwa für Schulausflüge, Exkursionen und dergleichen. Außerdem können die Stipendiaten zahlreiche Bildungs-Seminare besuchen, sich bei der Berufswahl beraten lassen und erhalten jeder einen Laptop und einen Drucker", erklärt Silke Güttler, eine Sprecherin der Start-Stiftung. Hinzu käme, dass alle Stipendiaten, unter anderem online, miteinander vernetzt seien. 177 Stipendiaten gibt es aktuell in NRW, Iman Amkhatriou und Aicha El Hasbouni gehören zum zehnten, dem "Jubiäumsjahrgang" und sie wollen ihre Chance nutzen:

Iman freut sich auf all die Seminare, die sie besuchen und die Bücher, die sie anschaffen kann, unter anderem solche zur Abiturvorbereitung. Als eins von sieben Kindern teilt sie sich ihr Zimmer mit einer ihrer Schwestern und will erst einmal "einen neuen Schreibtisch beantragen." Dann will sie mit dem Stipendium ihre Eltern finanziell entlasten, etwa indem sie ihr Schülerticket selbst bezahlt. Schon jetzt hat die Schülerin "einen Notendurchschnitt von 1,8", den sie aber noch verbessern will. Biologie ist ihr Lieblingsfach. Sie will Medizin studieren. Die 15-Jährige ist nicht nur Jugendparlamentarierin, sondern auch Klassensprecherin. Sie gibt Kindern Nachhilfe in der Moschee Ar-Rahman und arbeitet ehrenamtlich für die Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte Hilden. Besonders stolz ist sie darauf, mit dem Arbeitskreis Flüchtlinge 5000 Euro in Hilden gesammelt zu haben: "Das Geld wurde für das Sommerfest verwendet und für Kinderspielzeug."

Auch Aicha engagiert sich in der Moschee, in der Flüchtlingshilfe und im Jugendparlament. Außerdem ist sie Schulsanitäterin. Das Start-Stipendium begreift sie als "Riesenchance: Ich bin mir sicher, dass die zahlreichen Seminare, die ich besuchen werde, mir in der Zukunft helfen werden. Es werden nicht nur politische Inhalte vermittelt sondern auch soziale Kompetenzen gefördert." Die Gymnasiastin will Politikwissenschaften studieren und textet schon jetzt wie eine Jungpolitikern. Kostprobe: "Ich trete für eine Gesellschaft ein, die anderen Denkrichtungen, Religionen und Völkern mit unbegrenzter Toleranz entgegen tritt, ohne sich dabei überlegen zu fühlen und die die Bürgerrechte aller Menschen verteidigt." Man kann sich die junge Frau ein einigen Jahren gut in der Politik vorstellen.

(RP)
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