Hilden Stadtwerke zäunen Wasserwerk ein

Hilden · Die Stadtwerke Hilden haben damit begonnen, das Wasserwerk Karnap komplett einzuzäunen. Es wird gemeinsam mit den Stadtwerken Solingen betrieben und versorgt mehr als 55.000 Menschen Tag für Tag mit Trinkwasser.

 Die Wassergewinnungsanlagen des Wasserwerks Karnap werden komplett eingefriedet. Wasserwerksmeister Andre Saniewski (l.) schaut sich mit Peter Hof, Centerleiter Netze der Stadtwerke Hilden, den Plan an.

Die Wassergewinnungsanlagen des Wasserwerks Karnap werden komplett eingefriedet. Wasserwerksmeister Andre Saniewski (l.) schaut sich mit Peter Hof, Centerleiter Netze der Stadtwerke Hilden, den Plan an.

Foto: Olaf Staschik

Dieser Zaun habe schon vor 15 Jahren bestanden, sei jedoch nach und nach wegen Altersschwäche entfernt und nicht ersetzt worden. Ganz wichtig: Das Gelände kann für die Naherholung weiter genutzt werden. Die bestehende Wege bleiben erhalten und werden instand gesetzt. "Die Umzäunung erhält vier Türen für Fußgänger", erläutert Müller: "Die Zugänge werden mit Info-Tafeln und Nutzungsregeln versehen." Markus Schlösser, Leiter der Abteilung Wald und Landschaft vom Stadtdienst Natur und Umwelt der Stadt Solingen, ist Experte für die Bewirtschaftung von Waldflächen, Natur- und Wildschutz. Er befürwortet die geplante Umzäunung: "Der Zaun ist aus Sicht des Umwelt-, Natur- und Artenschutzes positiv zu bewerten, da er hier selten vorkommende Wildarten wie die Waldschnepfe schützt." Rund fünf Millionen Liter Trinkwasser werden Tag für Tag in Hilden verbraucht. Das Rohwasser stammt zu 60 Prozent aus den Grundwasserbrunnen im Bereich Karnap und zu etwa 40 Prozent aus Rheinuferfiltrat, das in Baumberg gefördert wird. Uferfiltrat ist nicht, wie der Name vermuten lässt, gefiltertes Rheinwasser, sondern Wasser, das durch die Kies- und Sandschichten am Rhein zu Grundwasser geworden ist und das aus etwa 30 Metern Tiefe gefördert wird. Das Grundwasser wird von Kohlensäure befreit, Aktivkohlefilter holen anorganische Stoffe aus dem Wasser heraus. In großen, mit Kies und Sand gefüllten Filterkesseln bleiben Eisen und Mangan hängen. In geringem Maße wird 25-prozentige Natronlauge beigemischt. "Früher hat man Kalkmilch verwendet; jetzt ist aber viel weniger Chemie erforderlich", erklärt Wasserwerksmeister Andre Saniewski.

Auf der Internetseite der Stadtwerke Hilden ist die Trinkwasser-Analyse abrufbar. "Für die einzelnen Parameter sind die Durchschnittswerte aus dem Vorjahr angegeben", sagt Peter Hof, Centerleiter Netze. Die Werte des Hildener Trinkwassers sind ausgewogen. Die einzelnen Parameter bleiben weit unter den Grenzwerten. Der Nitritgehalt liegt unter 0,01 Milligramm je Liter. Das Wasser ist auch für Babys und Kleinkinder völlig unbedenklich. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt zur Zubereitung von Babynahrung Wasser mit einem Nitratgehalt von höchsten 25 Milligramm; das Hildener Wasser enthält 16,4.

(RP)
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