Hilden Stadtwerke planen Glasfasernetz

Hilden · Die Stadtwerke Hilden wollen Millionen Euro in ein eigenes Glasfasernetz stecken. "Es ist eine Investition in die Zukunft", sagt Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider: "Damit tut sich für uns auch ein ganz neues Geschäftsfeld auf."

 Ziehen beim Glasfasernetz an einem Strang: Bürgermeisterin Birgit Alkenings, Stadtwerke-Chef Hans-Ullrich Schneider und Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Scholz.

Ziehen beim Glasfasernetz an einem Strang: Bürgermeisterin Birgit Alkenings, Stadtwerke-Chef Hans-Ullrich Schneider und Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Scholz.

Foto: Stephan Köhlen

Zunächst soll das Gewerbegebiet West erschlossen werden. Mit fast 600 Unternehmen und 1300 Privathaushalten ist es das mit Abstand größte Industrie-Areal in Hilden. Später sollen die Gewerbegebiete Mitte, Ost und Nord folgen. Auf der Internetseite der Stadtwerke können sich Gewerbe- und Privatkunden bereits jetzt vormerken lassen. Dort gibt es auch ausführliche Antworten auf viele mögliche Fragen. Die Interessenbekundung ist wichtig für die Planung, wo und wann die Glasfaserkabel verlegt werden. Mindestens 40 Prozent der Straßenanlieger müssen interessiert sein: Erst dann rollen die Bagger an. Noch im Juni sollen auch die Preise für Internet, Telefonie und TV via "hildenMedia" feststehen. "Wir haben bereits den ersten Kunden, obwohl er das Produkt noch gar nicht kennt", freut sich der Stadtwerke-Chef. Es handele sich um eine Gewerbeeinheit mit mehreren Betrieben: "Das hat uns Mut gemacht. Der Bedarf ist tatsächlich da." Für alle Kunden, die einen Vertrag mit hildenMedia während der Nachfragebündelung abschließen, ist der Anschluss an das neue Glasfasernetz kostenfrei - bis zu einer Länge von zehn Metern auf die Grundstücke. Wer noch einen Vertrag bei einem anderen Provider hat, zahlt erst bei seinem Wechsel zu hildenMedia. Glaserfaser ist enorm leistungsfähig, beständiger und störunempfindlicher als die alten Kupferkabel oder die Funknetze, erläutert Schneider: "Der Kunde muss seine Glasfaser mit niemandem teilen, die Leistung ist garantiert. Das ist der größte Vorteil der Lichtwellenleitertechnologie." Die alten Kupfernetze stoßen längst an ihre technologischen Leistungsgrenzen. Und auch die Funktechnologie wird immer langsamer, je mehr Nutzer sich in einer "Funkzelle" aufhalten. Glasfaser-Nutzer dagegen können auf der Datenautobahn alle Spuren gleichzeitig nutzen. Bei der Breitbandversorgung der Haushalte (gleich oder größer 50 Mbits/s) steht Hilden bereits gut da, hat sogar eine Spitzenposition im Kreis, so Wirtschaftsförderer Peter Heinze. In 89,6 Prozent des Stadtgebiets sei das schnelle Internet verfügbar. Das treffe aber nicht auf die Gewerbegebiete zu. Ohne Glasfasernetz wird "Industrie 4.0", die Digitalisierung und Vernetzung von Produktionsprozessen, nicht funktionieren.

(cis)
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