Gerettet Haaner Feuerwehr 8457 mal im Einsatz

Hilden · Um Sprengstoffgranulat von der A46 zu fegen, braucht man antistatische Besen, die sich nicht elektrisch aufladen und schlimmstenfalls einen Zündfunken abgeben können. Auch ein 26 Jahre alter Hengst, vom Tierarzt längst aufgegeben, kommt wieder auf die Beine, wenn ihm Feuerwehrleute nur lange genug zureden. Der Brand in einer Tiefgarage an der Dieker Straße wurde auch dank der Unterstützung aus Erkrath und Hilden bewältigt. Das wichtigste aber: Mehrere hundert Menschenleben haben die 104 aktiven Angehörigen der Haaner Feuerwehr im vergangenen Jahr gerettet. 8457 Einsätze stehen im digitalen Wachbuch; davon rückten 7953 Mal Rettungswagen und Notarzt aus. Deshalb dankten am Freitagabend beim Neujahrsempfang in der besenreinen Fahrzeughalle Bürgermeisterin Bettina Warnecke, Kreisbrandmeister Torsten Schams und 300 Gäste, darunter Politiker und Geschäftsleute. Der Leiter der Feuerwehr, Carsten Schlipköter, schaute in seiner Neujahrsrede nicht allzu weit in die Zukunft: Es gebe in Haan bereits Unternehmen, deren Produktionsprozesse in menschenleeren Hallen voll automatisiert ablaufen. Zudem würden immer mehr Gebäude durch Computer gesteuert: Licht, Klima, Zugangskontrolle, Einbruchschutz und Brandmeldeanlage seien miteinander verwoben. Im Notfall bräuchte es dort den Feuerwehrmann mit Tablet-PC im Einsatz. An einem solchen Projekt zur Datenübertragung arbeite die Feuerwehr Haan derzeit. Allerdings werde die Schadenabwehr in solch komplex vernetzten Gebäuden immer schwieriger: "Maßnahmen der Feuerwehr zur Gefahrenabwehr können neue Risiken auf die gesamt vernetzte Anlage erzeugen." Zudem müssten sich die Retter bereits vorher intensiv mit den Systemen auseinandersetzen. Und dass trotz alledem moderne Technik manchmal zum Hemmschuh wird, sieht Schlipköter in der eigenen Fahrzeughalle. Das im August in Dienst gestellte neue Feuerwehr-Fahrzeug musste bereits zwei Mal wegen Problemen der Elektrik zurück zum Hersteller in Giengen. Blaulicht, Martinshorn und Wasserpumpe versagten ihren Dienst: "Das Fahrzeug ist mittlerweile wieder einsatzbereit hier in Haan, aber wenn wir ehrlich sind, sind wir uns über die Ursache des Fehlers nicht wirklich im Klaren." Im laufenden Jahr soll Digitalfunk eingeführt werden. Das vom Bund initiierte Projekt sollte eigentlich zur Fußballweltmeisterschaft 2006 abgeschlossen sein.

 In der Fahrzeughalle der Haaner Feuerwehr gab Mirko Braunheim (am Rednerpult), stellvertretender Leiter der Feuerwehr Haan, einen Rückblick aufs vergangene Jahr.

In der Fahrzeughalle der Haaner Feuerwehr gab Mirko Braunheim (am Rednerpult), stellvertretender Leiter der Feuerwehr Haan, einen Rückblick aufs vergangene Jahr.

Foto: Olaf Staschik

Um Sprengstoffgranulat von der A46 zu fegen, braucht man antistatische Besen, die sich nicht elektrisch aufladen und schlimmstenfalls einen Zündfunken abgeben können. Auch ein 26 Jahre alter Hengst, vom Tierarzt längst aufgegeben, kommt wieder auf die Beine, wenn ihm Feuerwehrleute nur lange genug zureden. Der Brand in einer Tiefgarage an der Dieker Straße wurde auch dank der Unterstützung aus Erkrath und Hilden bewältigt. Das wichtigste aber: Mehrere hundert Menschenleben haben die 104 aktiven Angehörigen der Haaner Feuerwehr im vergangenen Jahr gerettet. 8457 Einsätze stehen im digitalen Wachbuch; davon rückten 7953 Mal Rettungswagen und Notarzt aus. Deshalb dankten am Freitagabend beim Neujahrsempfang in der besenreinen Fahrzeughalle Bürgermeisterin Bettina Warnecke, Kreisbrandmeister Torsten Schams und 300 Gäste, darunter Politiker und Geschäftsleute. Der Leiter der Feuerwehr, Carsten Schlipköter, schaute in seiner Neujahrsrede nicht allzu weit in die Zukunft: Es gebe in Haan bereits Unternehmen, deren Produktionsprozesse in menschenleeren Hallen voll automatisiert ablaufen. Zudem würden immer mehr Gebäude durch Computer gesteuert: Licht, Klima, Zugangskontrolle, Einbruchschutz und Brandmeldeanlage seien miteinander verwoben. Im Notfall bräuchte es dort den Feuerwehrmann mit Tablet-PC im Einsatz. An einem solchen Projekt zur Datenübertragung arbeite die Feuerwehr Haan derzeit. Allerdings werde die Schadenabwehr in solch komplex vernetzten Gebäuden immer schwieriger: "Maßnahmen der Feuerwehr zur Gefahrenabwehr können neue Risiken auf die gesamt vernetzte Anlage erzeugen." Zudem müssten sich die Retter bereits vorher intensiv mit den Systemen auseinandersetzen. Und dass trotz alledem moderne Technik manchmal zum Hemmschuh wird, sieht Schlipköter in der eigenen Fahrzeughalle. Das im August in Dienst gestellte neue Feuerwehr-Fahrzeug musste bereits zwei Mal wegen Problemen der Elektrik zurück zum Hersteller in Giengen. Blaulicht, Martinshorn und Wasserpumpe versagten ihren Dienst: "Das Fahrzeug ist mittlerweile wieder einsatzbereit hier in Haan, aber wenn wir ehrlich sind, sind wir uns über die Ursache des Fehlers nicht wirklich im Klaren." Im laufenden Jahr soll Digitalfunk eingeführt werden. Das vom Bund initiierte Projekt sollte eigentlich zur Fußballweltmeisterschaft 2006 abgeschlossen sein.

Dirk Neubauer

(dne)
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