Foto-Ausstellung Alte Heimat, neue Heimat - Soheil Seyfikar stellt seine Bilder aus

Hilden · Soheil Seyfikar - den Namen wird man sich merken müssen, wenn man zukünftig über Haans Kunstschaffende spricht. Der iranische Fotograf und Kameramann, der in Deutschland Asyl sucht und in Haan lebt, hat jetzt seine Bilder aus alter und neuer Heimat in der Stadt-Sparkasse Haan ausgestellt. Soheil Seyfikar, 32, stammt aus der Jahrtausende alten Millionenstadt Shiras, Geburtsort des großen persischen Dichters Hafis, den schon Goethe schätzte.

 Die "Heimat"-Bilder von Soheil Seyfikar waren in der Hauptstelle der Stadt-Sparkasse zu sehen.

Die "Heimat"-Bilder von Soheil Seyfikar waren in der Hauptstelle der Stadt-Sparkasse zu sehen.

Foto: Olaf Staschik

Soheil Seyfikar - den Namen wird man sich merken müssen, wenn man zukünftig über Haans Kunstschaffende spricht. Der iranische Fotograf und Kameramann, der in Deutschland Asyl sucht und in Haan lebt, hat jetzt seine Bilder aus alter und neuer Heimat in der Stadt-Sparkasse Haan ausgestellt. Soheil Seyfikar, 32, stammt aus der Jahrtausende alten Millionenstadt Shiras, Geburtsort des großen persischen Dichters Hafis, den schon Goethe schätzte.

Solheil Seyfikar, mit erfolgreich abgeschlossenem Fotografie-Studium, hatte in seiner Heimatstadt eine feste Anstellung als Kameramann. Als seine Arbeitgeber feststellten, dass er kein Moslem ist, war er seinen Job los. Zu Fuß machte sich Seyfikar auf den Weg in die Freiheit. Mutter und zwei Schwestern ließ er zurück. An der griechisch-mazedonischen Grenze wurden ihm Kamera und Fotofestplatte gestohlen. "Das war schlimm", sagt er. Zuhause hatte er aber einige Bilder noch gespeichert, die ihm seine Familie per Post schickte. Und diese Fotos sind jetzt in der Sparkasse Haan zu sehen. Beeindruckend nicht nur die Motive der Stadt Shiras mit den alten Ruinen. Das geschulte Auge des Fotografen zeigt uns Bilder mit orientalischen Motiven von Schmuckstücken, Basar- und Landschaftsfotos. Alte Heimat - neue Heimat: Das wohl eindrucksvollste Bild der neuen Heimat ist ein Motiv der Haaner Kirmes. Beeindruckt sei er von der Natur rund um Haan sowie von den vielen schönen Gebäuden, die auch in der Ausstellung zu sehen sind. Viele freundliche Menschen habe er schon hier getroffen während seines inzwischen etwa 18-monatigen Aufenthaltes in Haan, sagt der sympathische junge Mann. Beim Fotoatelier Meyerhenke durfte er ein Praktikum absolvieren genauso wie bei einem örtlichen Anzeigenblatt. Die Stadt-Sparkasse Haan war "angetan" von der Idee, seine Fotos hier in einer Ausstellung zu zeigen. Die Caritas begleitete die Ambitionen des Künstlers und Dieter Smolka, der ehemalige Leiter des Gymnasiums Hochdahl, war sein Deutsch-Lehrer. Die sogenannte B1-Sprachprüfung hat Seyfikar erfolgreich abgelegt. Jetzt nimmt er an einem Politikkurs der VHS Hilden-Haan teil. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat den Asyl-Suchenden noch nicht zu einem Gespräch eingeladen. Das endgültige Bleiberecht steht also noch aus. Eine Aufenthaltsgestattung - den grünen Ausweis - hat er. Sie gilt jeweils sechs Monate. Der größte Wunsch von Soheil Seyfikar, der inzwischen mit seinem Cousin zusammen eine eigene Wohnung in Haan bewohnt: Er möchte bei einer deutschen Firma eine Ausbildung machen. Die sehenswerte Ausstellung in der Sparkasse Haan, Kaiserstraße, ist bis 18. November geöffnet. gund

(gund)
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