Landwirtschaft In Haan Als die Kühe noch Namen hatten

Hilden · Früher, da hatten die Kühe im Bergischen Land noch liebevoll ausgewählte Namen, sie trugen nicht nur Nummern. Auf Gut Kamphausen in Ellscheid hießen sie Herta, Karin, Erna oder Clara. Und gemolken wurden die Damen von Jakob, einem gebürtigen Holländer und dem letzten Melker auf dem Bauernhof, bevor die Melker, welche berufsgemäß als "Schweizer" bezeichnet wurden, durch Melkanlagen und Roboter ersetzt wurden. Und bevor die Nachkommen von Herta, Karin und Erna nur noch mit Nummern bezeichnet wurden und bevor Großstadtkindern der Irrglaube nachgesagt wurde, Kühe seien lila-weiß-gefleckt und könnten wahlweise nicht nur Milch sondern auch Kakao und Erdbeermilch produzieren.

Früher, da hatten die Kühe im Bergischen Land noch liebevoll ausgewählte Namen, sie trugen nicht nur Nummern. Auf Gut Kamphausen in Ellscheid hießen sie Herta, Karin, Erna oder Clara. Und gemolken wurden die Damen von Jakob, einem gebürtigen Holländer und dem letzten Melker auf dem Bauernhof, bevor die Melker, welche berufsgemäß als "Schweizer" bezeichnet wurden, durch Melkanlagen und Roboter ersetzt wurden. Und bevor die Nachkommen von Herta, Karin und Erna nur noch mit Nummern bezeichnet wurden und bevor Großstadtkindern der Irrglaube nachgesagt wurde, Kühe seien lila-weiß-gefleckt und könnten wahlweise nicht nur Milch sondern auch Kakao und Erdbeermilch produzieren.

Paul Zimmermann erinnert sich gerne an diese Zeit vor 50 bis 60 Jahren auf dem elterlichen Hof in Ellscheid und erzählt aus dieser Zeit. Doch der Wandel in der landwirtschaftlichen Milchwirtschaft machte auch dort nicht Halt. "Die Milchwirtschaft war und ist neben dem Ackerbau ein wichtiges Standbein im Bergischen Land und so ist sie auch wirtschaftlichen Veränderungen und Modernisierungen unterworfen", weiß Zimmermann. Damals habe es hauptsächlich überschaubare Kuhställe mit 10 bis 20 Kühen gegeben, dafür sehr viele. "Heute haben wir es mit ein paar wenigen hochspezialisierten Milchbetrieben zu tun, die in der Regel mit mehr als 50 Kühen arbeiten, die wiederum weitaus mehr Milch pro Kuh produzieren als früher", erklärt Zimmermann.

Auf Kamphausen jedoch hingen im Kuhstall hinter den Kühen Namensschilder mit allen wichtigen Daten, der persönliche Bezug zu den einzelnen Tieren war damals wichtig und intensiv. Das ehemalige Vorstandsmitglied des Bergischen Geschichtsvereins Haan kann einige Anekdoten aus der vergangenen Zeit erzählen.

So stammte seine Nichte von einem Bauernhof und fragte einst naiv die damals bereits verwitwete Schwiegermutter, ob ihr Mann seiner Lieblingskuh ihren Namen gegeben hatte. "Darauf antwortete meine Mutter ziemlich erzürnt: Das hätte er sich mal trauen sollen!", erinnert sich Zimmermann.

(RP)
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