Hilden Stadt testet neue Betreuung für Schüler

Hilden · Eine Pilotgruppe mit zwölf Kindern ist in der Grundschule Elbsee gestartet. Das Projekt ist auf zwei Jahre begrenzt.

Hilden: Stadt testet neue Betreuung für Schüler
Foto: Stadt Hilden

Eltern können die Grundschule für ihre Kinder frei wählen. Das führt dazu, dass in Hilden einige Schulen stärker gefragt sind als andere. Bislang hat die Stadt immer nur reagiert, den Raumbedarf den wechselnden Schülerzahlen angepasst.

Das will Schuldezernent Sönke Eichner nun ändern. Er schlug im Mai dieses Jahres vor, die Grundschüler ab 2018 nach dem vorhandenen Schulraum besser zu verteilen. In den kommenden fünf Jahren werde kein Standort geschlossen, aber alle werden effektiver ausgelastet. Alle Schulen waren dafür - bis auf die katholische Astrid-Lindgren-Schule. Sie ist die größte Grundschule mit dem geringsten Migranten- und zweitniedrigsten Ausländeranteil in Hilden. Und einer offenbar effektiven Lobby-Arbeit. Auf Antrag der CDU gab die politische Mehrheit im Stadtrat dem Schuldezernenten auf, seine Vorlage zu überarbeiten - und dabei die Lindgren-Schule nicht anzutasten.

Ein Vorschlag von Schuldezernent Sönke Eichner ist ein neues Betreuungsangebot unter dem Arbeitstitel "Verlässliche Grundschule Plus". Das soll jetzt zwei Jahre lang getestet, die Ergebnisse sollen dann ausgewertet werden. Das beschloss der Stadtrat einstimmig. Mit dem neuen Schuljahr ist eine Pilotgruppe mit zwölf Kindern an der Elbsee-Schule gestartet. Hintergrund: 90 Prozent der Hildener Grundschüler werden inzwischen nach der offiziellen Schulzeit betreut, erläutert Ulrich Brakemeier, Leiter des Amts für Schule, Jugend und Sport. Entweder in der Offenen Ganztagsschule (OGS) oder über die "Verlässliche Grundschule".

Die Stadt will die Zahl der OGS-Gruppen auf den Status quo (45 Gruppen) begrenzen, erläutert Eichner. Auch aus finanziellen Gründen. Die Kommune wendet für die Betreuung der knapp 1200 Grundschüler bereits heute rund zwei Millionen Euro auf - aus eigener Tasche. Und die Schülerzahlen steigen weiter.

Wirklich begrenzen ließe sich die Zahl der OGS-Gruppen aber nur mit einer besseren Verteilung der Grundschüler - was die politische Mehrheit erst einmal abgelehnt hat. "Verlässliche Grundschule Plus" ist ein für die Stadt kostengünstiger Kompromiss-Vorschlag: VGS-Plus ist ein Zwischending zwischen VGS und OGS. Die Kinder werden über 14 Uhr hinaus (VGS) betreut und haben die Möglichkeit, ein Mittagessen (OGS) einzunehmen.

Bei VGS-Plus werden sie allerdings "nur" betreut, nicht gefördert wie in der Offenen Ganztagsschule. Schon heute zeichnet sich ab, dass ab dem Schuljahr 2018/2019 Betreuungsplätze in Hilden fehlen. Und deshalb hat sich Schuldezernent Sönke Eichner eine zusätzliche halbe OGS-Gruppe und zwei VGS-Plus-Gruppen einstimmig genehmigen lassen.

Die halbe OGS-Gruppe soll an der Gemeinschaftsschule Wilhelm Busch installiert werden. Dort gibt es dann künftig neun OGS-Gruppen mit nominell 225 Plätzen. Gebraucht werden aber erkennbar 271. Deshalb werden die Gruppen überbelegt. Das sei vertretbar, meint Eichner, und sei mit den Leitungen der jeweiligen Schulen abgestimmt.

An der Astrid-Lindgren-Schule fehlen 34 Plätze. Zu den fünf OGS-Gruppen (für 139 Kinder) soll deshalb eine VGS-Plus-Gruppe für 20 Mädchen und Jungen eingerichtet werden.

Eine weitere VGS-Plus-Gruppe wird entweder an der Wilhelm-Hüls- oder an der Verbundschule Kalstert/Walder Straße erforderlich. Wo genau, soll zeitnah entschieden werden.

(cis)
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