Hilden Stadt repariert den Pinguin-Brunnen

Hilden · Seit dem Wochenende ist das Wasserspiel defekt. Der kleine Park hat eine lange Geschichte.

 Bald soll der Pinguin-Brunnen an der Ecke Heiligen-/Kirchhofstraße wieder sprudeln, verspricht Achim Hendrichs, Sachgebietsleiter Grün/Forst.

Bald soll der Pinguin-Brunnen an der Ecke Heiligen-/Kirchhofstraße wieder sprudeln, verspricht Achim Hendrichs, Sachgebietsleiter Grün/Forst.

Foto: T. Bernhardt

Der Pinguin-Brunnen in dem kleinen Park zwischen Kirchhof- und Heiligenstraße ist am Wochenende übergelaufen, bestätigt Achim Hendrichs, Sachgebietsleiter Grünflächen/Forst: "Der Bauhof ist schon informiert. Anscheinend ist ein Magnetventil defekt. Der Brunnen wird so schnell wie möglich repariert."

Er liegt in einer kleinen Grünanlage, die bereits 1903 angelegt wurde. Für 300 Mark wurde damals das einen halben Morgen große Gelände bepflanzt. 1928 brachte die Stadt dort die "grünglasierte Bedürfnisanstalt" des Hauptfriedhofes unter, die durch die Umgestaltung der Einfriedung und des Portals "platzlos" geworden war, berichtete das "Rheinische Volksblatt".

Der 450. Geburtstag Martin Luthers wurde von der Evangelischen Gemeinde Hilden am 19. November 1933 groß gefeiert. Nach einem Festgottesdienst in der Evangelischen Kirche am alten Markt (Kleiner Exkurs: 1958 wurde die Erlöserkirche eingeweiht. Damit gab es in Hilden zwei evangelische Kirchen und deshalb wurde die Evangelische Kirche in Reformationskirche umbenannt. Dazu zog ein Festzug mit Feuerwehrkapelle und Posaunenchor zur Parkanlage vor den Hauptfriedhof. Dort pflanzte Pfarrer Ibeling mit dem gesamten Presbyterium eine "Luther-Eiche". "Möge sie als Sinnbild des echten und kraftvollen deutschen Mannes wachsen und gedeihen", wünschte er dazu, während die Festversammlung den Choral "Eine feste Burg ist unser Gott" intonierte. Anschließend wurde die evangelische Schule an der Schulstraße feierlich auf den Namen des Reformators getauft. In der Gemeindefeier hob Pfarrer Ibeling Luthers "Deutschtum" hervor. Luther sei ein Revolutionär wie Adolf Hitler gewesen: Auf der einen Seite habe er niedergerissen, auf der anderen Seite aber gleichzeitig ein neues Haus auf dem alten Fundament aufgebaut.

1952 stellte die Stadtverwaltung 8000 Mark für eine neue "Bedürfnisanlage" in der kleinen Parkanlage zur Verfügung, nachdem das alte WC wegen seines schlechten Zustandes schon vor Jahr und Tag entfernt worden war, berichtet die "Hildener Zeitung". Damit sei einem "dringenden Bedürfnis" vieler Friedhofsbesucher Rechnung getragen worden.

Das nächste Mal machte die Anlage 1987 von sich reden. Dort fanden die Pinguine des Hildener Künstlers Hans-Peter Feddersen einen "würdigen Standort". Der "Pinguin-Brunnen" sprudelte ursprünglich an der Ecke Hochdahler-/Spindlerstraße. Dort sei er jedoch ständig Zerstörungen ausgesetzt gewesen, berichtete damals unsere Zeitung. Einer der Pinguine war sogar gestohlen worden. Die Nachgüsse der Bronzeplastiken stellte Hans-Peter Feddersen persönlich auf.

(RP)
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