Hilden St. Jacobus hat wieder einen Pfarrer

Hilden · Die Hildener haben gestern Dr. Reiner Nieswandt herzlich begrüßt. Pastoralteam ist jetzt für zwei Städte zuständig.

 Kreisdechant Daniel Schilling (mit Mikrofon) führte Pfarrer Reiner Nieswandt (Mitte) gestern in sein neues Amt ein. Der 54-jährige Seelsorger ist offen, herzlich und zieht legere Kleidung der Soutane vor.

Kreisdechant Daniel Schilling (mit Mikrofon) führte Pfarrer Reiner Nieswandt (Mitte) gestern in sein neues Amt ein. Der 54-jährige Seelsorger ist offen, herzlich und zieht legere Kleidung der Soutane vor.

Foto: Olaf Staschik

Kreisdechant Daniel Schilling hat Reiner Nieswandt gestern mit einem festlichen Gottesdienst in St. Jacobus in sein neues Amt eingeführt. Er ist jetzt nicht nur Leiter des Seelsorgebereichs Haan-Gruiten, sondern auch von Hilden. Hintergrund: Im Erzbistum Köln fehlen Priester. Deshalb bat Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki Nieswandt, zusätzlich auch die Leitung von St. Jacobus Hilden zu übernehmen. "Er ist aufrichtig, hat ein großes Herz und Liebe für die Armen", stellte Schilling Nieswandt vor und rief den Gläubigen zu: "Pflegen Sie Ihren Pastor."

Jürgen Stagat (Pfarrgemeinderat) und Dr. Stefan Eckert (Kirchenvorstand) hießen den neuen Pfarrer willkommen. Zunächst sei Nieswandt als Pfarrverweser sehr zurückhaltend gewesen. "Aber jetzt sind Sie aufgetaut", freute sich Stagat. Sehr gut gefallen habe ihm auch, dass der Pastor nicht gleich alles ganz anders machen wolle als sein Vorgänger. Er bedankte sich auch bei der Haaner Gemeinde, dass diese ihren Pfarrer jetzt mit Hilden teile: "Ein herzliches Willkommen auf unserem gemeinsamen Weg." Sie habe gehört, dass sich Nieswandt freiwillig für die Leitung der Hildener Pfarre gemeldet habe, sagte Bürgermeisterin Birgit Alkenings: "Das ist ein extrem gutes Zeichen." Es sei ihr eine große Ehre, Nieswandt auch als neuen Bürger Hildens begrüßen zu dürfen. Nieswandt wird von Haan nach Hilden umziehen und künftig im neuen Pfarrzentrum Atrium wohnen. Denn nach einem ungeschriebenen Gesetz wohne der Pfarrer stets in der größeren Gemeinde. Auch Pastorin Sonja Schüller, Vorsitzende des Presbyteriums der evangelischen Gemeinde Hilden, hieß Nieswandt willkommen. Als Geschenk hatte sie ein Gesangbuch für Pilger dabei. Peter Groß, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, hatte Nieswandt aus Compostela einen Pilgerstab mitgebracht: "Die Gemeinde und Sie, wir beginnen heute einen neuen gemeinsamen Weg." Die beiden Gemeinden Hilden und Haan sollen weiter selbstständig bleiben. Das gemeinsame Pastoralteam will Nieswandt aber in beiden Pfarren einsetzen. Deshalb stellte er seine Mitarbeiter vor. Er sei ein sehr begeisterter Pilger-Wanderer, sagte Reiner Nieswandt. Die Reformationskirche sei ja eine alte Jacobus-Kirche. Er wolle mit den protestantischen Brüdern und Schwestern auf ökumenischer Ebene gerne "eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten". Das wurde von den Gläubigen in der voll besetzen St.-Jacobus-Kirche mit lebhaftem Beifall bedacht. Im Gleichnis vom verlorenen Sohn gehe es um Schuld, Versagen, Umkehr und Barmherzigkeit. Nieswandt will das offenbar zu seinem theologischen Leitthema machen. Beim anschließenden Empfang im neuen Pfarrzentrum Atrium gab es auf seinen Wunsch unter anderem Nudeln a la Amatrice. Das Rezept stammt aus der gleichnamigen italienischen Stadt, die beim Erdbeben jüngst am schwersten verwüstet wurde. Nieswandt bat um Spenden für die Opfer.

(RP)
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