Hilden Spielmobil offen für Flüchtlinge

Hilden · Das Bundesfamilienministerium finanziert zusätzliche Einsätze.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert jetzt den Einsatz von Spielmobilen an Flüchtlingsunterkünften. Hilden ist eine der ersten Kommunen bundesweit, die an dem Projekt teilnimmt. Der erste Termin ist bereits für Ende Juli geplant, der letzte für November. "Die Zusatzfahrten sind nur dank der Bundesmittel möglich", erklärt Mike Dörflinger. Der Sozialpädagoge ist überzeugt: "Kontinuität schafft Vertrauen. Wir werden die Kinder regelmäßig an ihrem Wohnort aufsuchen und immer besser kennenlernen." Das hofft auch Lars Gramm. Er hat schon im Hildener Kinder- und im Jugendparlament mitgewirkt und unterstützt die Jugendförderung seit einigen Jahren als Honorarkraft. 2016 hat er sein Sozialpädagogik-Studium abgeschlossen. Er ist sowohl für den Inhalt als auch für die Umsetzung der "Willkommenskultur durch Spiel"-Reihe in Hilden verantwortlich: "Bei den ersten Einsätzen haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Kinder aus geflüchteten Familien sehr schnell den persönlichen Kontakt und Nähe suchen. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit und eine Ansprache auf Augenhöhe." Der Sozialpädagoge setzt daher auf aktive Spiel- und Bastelangebote, Badminton und Fußball. Aber auch die Hüpfburg darf nicht fehlen.

Michaela Neisser, Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Hilden, ist froh über die Aktion: "Wenn in den Ferien weder Schule noch Kita Abwechslung bieten, ist für viele Kinder das Spielmobil das Highlight der Woche." Bereits jetzt kommen viele der geflüchteten Familien zu den regulären Spielmobileinsätzen. "Das muss das Ziel von nachhaltiger Integrationsarbeit sein", unterstreicht Neisser. "Die Vor-Ort-Angebote helfen auf diesem Weg." Deshalb will sich die Stadt Hilden auch für 2017 und 2018 um Geld vom Bund bewerben.

(cis)
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