Hilden Soldaten und Lions im Gleichklang

Düsseldorf · Das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr und das Lions Hilfswerks Hilden sind schon seit vielen Jahren Partner im Dienst der guten Sache. Der Reinerlös des Benefizkonzerts in der Stadthalle kommt dem Verein "Kipkel" und dem Soldatenhilfswerk zugute.

Wir blasen zwar gern den Marsch, wir können aber auch anders. Musikalische Vielseitigkeit zwischen traditioneller Militärmusik, Klassik-Adaption und populären Klängen bewies einmal mehr das Ausbildungskorps der Bundeswehr aus Hilden, das am Donnerstagabend anlässlich des Lions-Benefizkonzerts sein Publikum in der nahezu ausverkauften Stadthalle begeisterte. Derzeit in der "Diaspora Düsseldorf" untergebracht — die angestammte Waldkaserne wird umfangreich saniert — brachte Orchesterleiter Oberstleutnant Michael Euler seine Freude zum Ausdruck, in der Heimat-Garnisonsstadt auftreten zu können.

Thiele: "Höhepunkt im Jahr"

Fritz Ressle, Präsident des Lions Hilfswerks Hilden, nutzte die Gelegenheit, die Hilfstätigkeit seines Vereins, der seit 1989 rund 1,3 Millionen Euro an Spenden sammeln konnte, näher zu erläutern. So geht ein Teil des Reinerlöses an das Soldatenhilfswerk, das in Not geratenen Soldatinnen und Soldaten in vielerlei Hinsicht unterstützt. "Der andere Teil fließt an den Verein "Kipkel", der sich intensiv um die Kinder psychsich erkrankter Eltern kümmert", sagte Ressle.

Bürgermeister Horst Thiele nannte in seiner Begrüßung das Wohltätigkeitskonzert "einen festen Bestandteil und Höhepunkt im kulturellen Leben unserer Stadt". Pathos und Spielfreude sind zwar vielfach in Marschklängen anzutreffen, aber auch Filmkomponisten aus Hollywood bedienen sich gern dieser emotionalisierenden Mixtur.

Zum Konzertauftakt hatte das Orchester "Summon The Heroes", dem Indikativ der Olympischen Sommerspiele in Atlanta 1996, gewählt, und sich damit einen strahlenden Auftakt verschafft. Als schnellredender Wortakrobat erwies sich Euler, der den Inhalt der Rossini-Oper "Wilhelm Tell" in rund 60 Sekunden referierte. Was das Tempo anbetraf, so erwies sich die Interpretation der beliebten Opern-Ouvertüre hingegen als ausgesprochen ausgewogen.

Mit "Die schwarzen Jäger" von Eduard Partsch bewiesen die jungen Musikerinnen und Musiker, von denen nicht wenige ein Studium an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf absolvieren, ihre Klasse auf ureigenem Marsch-Terrain. "Cartoon" hingegen ist eine Collage aus Zeichentrick-Melodien, die Paul Hart komponiert hat. Normalerweise werden Filmmusiken zu entsprechenden Szenen komponiert, doch im vorliegenden Fall war es anders. Die Musik Harts inspirierte Stabsunteroffizier Robert Hähnel, ausgebildeter Mediendesigner, zu einem Animationsfilm. Für die kurzweilige Liebeserklärung an die Musik erhielt er begeisterten Extra-Applaus.

Musikalische Punktlandung

Als Nachwuchs am Dirigentenpult gelang Leutnant Tobias Wunderle mit der Filmmusik aus "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" trotz des komplexen Instrumenteneinsatzes eine akkurate Punktlandung. Weniger militärische Zackigkeit, sondern lebenslustiges Temperament bewies einmal mehr das Ausbildungsmusikkorps, das mit "Carneval de Paris" und "Jubelklänge" ein umjubeltes Finale des diesjährigen Lions-Benefizkonzerts präsentierte.

(RP)
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