Hilden Soldaten und Bürger pflegen Miteinander

Hilden · Der Freundeskreis der Waldkaserne feiert sein 40-jähriges Bestehen - mit einem Grillfest für 280 Gäste.

 Sie stoßen auf 40 Jahre Freundeskreis Waldkaserne, an. Von links: Vorsitzender Ulrich Prill, stellvertretender Landrat Michael Ruppert und Oberst Harald Wegener, Standortältester und Kommandeur.

Sie stoßen auf 40 Jahre Freundeskreis Waldkaserne, an. Von links: Vorsitzender Ulrich Prill, stellvertretender Landrat Michael Ruppert und Oberst Harald Wegener, Standortältester und Kommandeur.

Foto: Stephan Köhlen

Die Waldkaserne ist der letzte verbliebene Bundeswehr-Standort in der Region (die Bergische Kaserne in Düsseldorf wird bald aufgegeben). Garnisonen führen häufig ein abgeschottetes Eigenleben. In Hilden ist das anders, betont Bürgermeisterin Birgit Alkenings: "Hier funktioniert das Miteinander besser als anderswo. Man kennt sich und vertraut sich." Das sei auch dem Freundeskreis der Bundeswehr Waldkaserne Hilden zu verdanken: "Er bildet eine Brücke zwischen den Soldaten und den Einwohnern."

Der Verein beging gestern sein 40-jähriges Bestehen mit einem großen Grillfest. Vorsitzender Ulrich Prill (Oberst a.D.) begrüßte 280 Gäste, darunter 160 Soldaten. Das zeigt, welchen Stellenwert der Freundeskreis bei Stadt, Politik, Kirchen und Vereinen hat. Der närrische Sturm auf die Waldkaserne - wird vom Freundeskreis gesponsert. Ebenso wie Sporttrikots für eine ganze Kompanie oder Pokale und Medaillen. "In den 40 Jahren unseres Bestehens haben wir mit gut 100.000 Euro die Bundeswehr unterstützt", hat Prill recherchiert. Im Gegenzug wurden die 142 Mitglieder beispielsweise im Juni von der Bundeswehr zum Tag der Marine nach Wilhelmshaven eingeladen oder besuchten das Zentrum für Operative Kommunikation in Mayen.

"Mir ist es wichtig, im Dialog zu bleiben", betont der Standortälteste (Sprecher der Soldaten) Feldjäger-Kommandeur Oberst Harald Wegener: "Die Bundeswehr ist eine Einsatzarmee. Der Freundeskreis ist ein gutes Vehikel, darüber zu sprechen, warum wir wo im Ausland sind und was wir dort tun."

Die aktuell rund 400 Soldaten in der Waldkaserne freuten sich über die Aufmerksamkeit, die ihnen in Hilden entgegengebracht werde. Es ist guter Brauch, dass alle Soldaten bei Dienstantritt in Hilden im alten Ratssaal offiziell begrüßt werden. Beim Sturm auf die Waldkaserne feiern Soldaten und Jecke gemeinsam Karneval. Und jetzt die Einladung zum Grillfest: "Die Soldaten fühlen sich geehrt", weiß der Kommandeur. Wegener hatte im September vergangenen Jahres erstmals wieder nach 25 Jahren Pause die Waldkaserne für Besucher zu einem "Tag der offenen Tür" geöffnet. Das ließen sich viele Hildener nicht entgehen. "Für uns war das ein richtiges Experiment", gesteht Wegener: "Wir werden es wiederholen. Wann, kann ich aber noch nicht sagen." "Dass eine Kaserne ihre Tore öffnet, ist absolut selten", unterstreicht die Bürgermeisterin. In der Waldkaserne wird aktuell an vielen Stellen gebaut. Das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr ist zuversichtlich, im dritten Quartal aus der Bergischen Kaserne in Düsseldorf nach Hilden zurückzukehren. Dann soll der neue Musik-Campus für 18 Millionen Euro fertig sein. Alle Militärmusiker der Bundeswehr werden in Hilden ausgebildet. Auch die Sanitäter werden in den Sommerferien aus der Bergischen Kaserne in die Waldkaserne zurückkehren, kündigte der Standortälteste an.

Größte Abteilung in der Waldkaserne sind die Militärpolizisten. Der Stab des Feldjägerregiments 2 ist in Hilden zu Hause. Von hier aus werden Militärpolizisten in sechs Bundesländern geführt.

(cis)
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