Hilden Segelflieger haben die Saison eröffnet

Hilden · Nach sorgfältigen Kontrollen auf dem Wiescheider Gelände der Luftsportgruppe Erbslöh geht es wieder hoch hinaus.

 Bei Fluglehrer Volker Appel (r.) lernt Oliver Wehmhöner (l.), wie er das Segelflugzeug steuern muss. Der 39-Jährige arbeitet auf seinen ersten Soloflug hin.

Bei Fluglehrer Volker Appel (r.) lernt Oliver Wehmhöner (l.), wie er das Segelflugzeug steuern muss. Der 39-Jährige arbeitet auf seinen ersten Soloflug hin.

Foto: MATZERATH

Dass der Frühling mit aller Macht kommt, zeigt sich in Langenfeld und Umgebung nicht nur an den bunten Blumen, die jetzt überall sprießen. Auch die Segelflugzeuge der Luftsportgruppe Erbslöh am Himmel und auf dem Gelände am Graf-von-Mirbach-Weg sind ein sicheres Zeichen für den Beginn der warmen Jahreszeit. Diesem Segelflugverein hat sich die Hildener Luftsportgemeinschaft Kesselsweier angeschlossen, nachdem der Segelflugplatz zwischen Haan und Hilden aufgegeben werden musste.

Werkstattleiter August Kuhl freut sich, dass es wieder losgeht. "Zuerst machen wir so genannte Werkstattflüge, um sicher zu stellen, dass alles an den Flugzeugen in Ordnung ist. Bevor es in die Luft geht, seien Vorflugkontrollen am Boden zu erledigen. Dazu werde die Technik an Bord überprüft, aber auch die äußere Flugzeughülle genaustens auf mögliche Risse oder Kratzer im Lack untersucht. "Segelfliegen ist nicht nur ins Flugzeug setzen und los geht's", erläutert Vereinssprecher Jürgen Fischer. "Jedes Flugzeug muss einmal im Jahr offiziell geprüft werden, und jeder Pilot muss einmal im Jahr mit einem Fluglehrer fliegen. Das schreibt das EU-Recht so vor." Sicherheit geht vor bei dieser Sportart, bei der jeder Flug genauesten protokolliert wird und niemand ohne Fallschirm fliegen darf. "Es dauert seine Zeit, bis jemand ohne Begleitung starten darf", erklärt Fluglehrerin Anne Krey. Typischerweise beginne die Flugausbildung im Winter und die Schüler dürfen erst einmal Theorie pauken. Dazu gehören neben der Navigation und der Wetterkunde auch das Flugrecht und Baustunden, um zu lernen, die so ein Flugzeug zusammengesetzt ist. "Wer reitet, setzt sich ja auch nicht auf das gesattelte Pferd", sagt die Fluglehrerin. In der aktuellen Saison wird sie wieder einige eifrige Schüler in die Lüfte bringen.

Einer davon ist Oliver Wehmhöner. Der 39-Jährige ist einer der älteren Schüler, die meisten fangen bereits in der Pubertät mit der Ausbildung an. Wehmhöner kam eher zufällig zum Segelflugsport. "Ich hatte schon oft bei Spaziergängen den Flugzeugen beim Starten zugeschaut", erzählt er. "Eines Tages habe ich mich beim Verein erkundigt und war direkt dabei." Besonders der technische Aspekt interessiere ihn am Flugsport.

"Interessierte stellen sich im Verein vor. In manchen Jahren hatten wir sogar eine Warteliste", erklärt Fischer. Wer dem Verein beitritt, verpflichtet sich, pro Jahr 105 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten. "Das geht von der Grünpflege hin bis zur Wartung von unseren Schleppfahrzeugen."

Wehmhöner kommt beruflich aus der IT-Branche und bringt im Verein seine EDV-Kenntnisse ein. So verbindet er seinen Beruf und sein neues Hobby miteinander. "Damit unterstütze ich den Verein und das kommt am Ende auch mir zugute", meint der Flugschüler, der auf seinen ersten Soloflug hinarbeitet.

Alljährlicher Saison-Höhepunkt aus Vereinssicht ist dasbekannte Flugplatzfest auf dem Wiescheider Gelände im September. Fischer: "Wenn die Tage länger und wärmer werden, wird auch wieder der Grill angeschmissen und am Ende des Tages in gemütlicher Runde über das Erlebte geplaudert."

(RP)
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