Hilden S 8: Neue Züge werden weiterhin fahren

Hilden · Erkraths SPD fordert, die S-Bahn-Züge auszutauschen, weil sie inkompatibel mit Bahnsteigen sind.

 Vorsicht Stolpergefahr. Wer beispielsweise am Millrather Bahnhof aus der S 8 aussteigt, muss einen Höhenunterschied von 20 Zentimetern zwischen Zugtür und Bahnsteigkante überwinden.

Vorsicht Stolpergefahr. Wer beispielsweise am Millrather Bahnhof aus der S 8 aussteigt, muss einen Höhenunterschied von 20 Zentimetern zwischen Zugtür und Bahnsteigkante überwinden.

Foto: abz

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember vergangenen Jahres stolpert so mancher Fahrgast beim Ein- beziehungsweise Ausstieg der S-Bahnlinie 8. Denn die auf dieser Strecke neu eingesetzten Züge der DB Baureihe 1440 sind nicht kompatibel mit den Bahnsteigen vieler Bahnhöfe - zum Beispiel in Erkrath oder Gruiten. Die Höhendifferenz zwischen Bahnsteigkante und Zugtür beträgt 20 Zentimeter. Viele Reisende, vor allem Behinderte, haben diesen Mangel schon beklagt. Da scheint ein Vorstoß der SPD Fraktion in Erkrath das Dilemma bis zum geplanten Umbau der Bahnsteige beheben zu können.

Die SPD nämlich fordert die Deutsche Bahn und den Verkehrsbund Rhein-Ruhr auf, die neuen Züge aus dem Betrieb zu nehmen. "Stattdessen sollen die Vorgängermodelle so lange auf der Strecke eingesetzt werden, bis entweder zumindest in Teilbereichen die Stationsbahnhöhe tiefer gelegt oder insgesamt eine Höhenangleichung zwischen Zugmaterial und Bahnsteigen vorgenommen worden sein wird", erklären Fraktionsvorsitzender Detlef Ehlert und sein Fraktionskollege Uli Schimschock in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Eine Forderung, die beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr allerdings mit einem klaren Nein beantwortet wird. "In einer Ausschreibung wurde festgelegt, dass auf dieser Linie die neuen Züge fahren", erklärt Sabine Tkatzik vom VRR. Und darüber gebe es einen Vertrag. Man könne deshalb gar nicht mehr die Züge tauschen.

Aber VRR und Deutsche Bahn haben noch ein weiteres Argument dafür, warum ein Austausch der Züge auf der Linie S 8, die zwischen Mönchengladbach und Hagen verkehrt, für die Fahrgäste im allgemeinen keinen Vorteil bringe. "Die Hälfte der Bahnsteige ist höher als die andere Hälfte", sagt Sonja Stötzel, Sprecherin der DB in Düsseldorf. So würden zwar die Erkrather bei einem Austausch der Züge von dem ebenerdigen Einstieg profitieren, in anderen Städten entlang der Linie müssten die Reisenden dafür wieder den Höhenunterschied in Kauf nehmen. Das Dilemma würde sich nur erneut verlagern.

Wann die Bahnsteige an die Höhe der Züge angeglichen werden, steht laut Tkatzik nicht fest. Noch fehle ein Beschluss des Landes, ergänzt Sonja Stötzel von der Bahn.

(RP)
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