Hilden RP-Aktion: Nicht nur maulen - machen!

Hilden · Mit Hilfe von Sponsoren wollen wir Dreckecken verschönern. RP-Leser können ab sofort Vorschläge einreichen.

 Michael Kleinbongartz, Vorsitzender des Hildener Industrie-Vereins.

Michael Kleinbongartz, Vorsitzender des Hildener Industrie-Vereins.

Foto: Staschik, Olaf (OLA)

Vergilbte oder vermooste Betonflächen, Wildkräuter, die aus den Ritzen sprießen, Farbschmierereien an Fassaden und Wänden - Dreckecken sind den Hildenern ein Dorn im Auge. Allein in den vergangenen Tagen erreichten die RP-Redaktion wieder viele Zuschriften unzufriedener Bürger, die sich an Hundekot, Müll oder Unkraut stören. Das nehmen wir nun zum Anlass für unsere Aktion "Nicht maulen, sondern machen - wir verschönern Dreckecken": Die RP will mit Hilfe von Sponsoren und Lesern unschöne Ecken in Hilden nachhaltig begrünen oder mit Farbe verschönern. Denn schließlich gilt auch: "Wenn jeder (sinnbildlich) vor seiner eigenen Türe kehren würde, dann wäre schon viel gewonnen. Jeder Bürger ist mitverantwortlich für den Dreck in der Stadt, weil jeder hier lebt." So schrieb es RP-Leser Ju Hülsmann an die Redaktion.

Aufgerufen sind nun Sie: Welche Dreckecke ist in Hilden besonders hässlich? Wo könnten Pflanzen oder etwas Farbe Abhilfe schaffen? Bitte fotografieren Sie "Ihre" Dreckecke und senden Sie uns einen Papierabzug des Fotos (Größe: 10 mal 15 Zentimeter) per Post an die Redaktion (keine Mails!) oder bringen Sie ihn persönlich vorbei. Es kann pro Haushalt nur ein Vorschlag eingereicht werden.

 Ulrich Fritzsch ist Inhaber des Hildener Gartenbaubetriebs "GreenCard". Er spendet Pflanzen und wird sie mit seinen Mitarbeitern setzen.

Ulrich Fritzsch ist Inhaber des Hildener Gartenbaubetriebs "GreenCard". Er spendet Pflanzen und wird sie mit seinen Mitarbeitern setzen.

Foto: Ralph Matzerath

Auf die Rückseite des Fotos gehören Vor- und Nachname des Absenders, dessen Telefonnummer und die möglichst genaue Adresse der Dreckecke. Die ist wichtig, um festzustellen, wem das Grundstück gehört. Denn profitieren sollen von der Aktion nicht Privatleute, sondern öffentliche Straßen und Plätze.

Speziell für die RP-Aktion macht das Foto-Fachgeschäft Kammann, Bismarckstraße 7, in Hilden ein besonderes Angebot: Filialleiter Detlef Krone entwickelt die Bilder der Dreckecken gratis - für jeden Haushalt (Alleinstehender, Ehepaar, Familie) jeweils eines.

Unterstützt wird die Aktion auch von Bürgermeisterin Birgit Alkenings, "Alles, was Hilden schöner macht, ist gut für Hilden", sagt sie. "Ich finde es gut, wenn sich die Hildener engagieren." Ähnlich sehen es auch die Sponsoren: "Gerade Familienunternehmern, die ihr Vermögen im Unternehmen und Grund und Boden stecken haben, liegt immer etwas daran, dass die Gemeinde und das Umfeld in Ordnung sind", sagt Michael Kleinbongartz, Inhaber des Werkzeugherstellers Kukko und Vorsitzender des Hildener Industrie-Vereins.

Auch die Volksbank Remscheid Solingen mit Filialen in Hilden und Haan gehört zu den finanziellen Unterstützern. "Als regional verwurzelte Bank lässt es uns nicht kalt, was in Hilden passiert", sagt Siegfried Lüling, Leiter der Filiale in Hilden. "Genauso wie unsere Kunden arbeiten und leben wir hier und wünschen uns ein schönes Hilden. Nebenbei gehört zu einem attraktiven Arbeitgeber auch ein ansprechendes Umfeld. Deswegen unterstützen wir die RP-Aktion."

Begeistert ist auch Stefanie Salmon-Scheppler, Sprecherin der Firma "AkzoNobel Decorative Paints". Akzo Nobel hat ein Werk in Hilden und spendet für die Aktion Farben und sponsert die Arbeit eines Künstlers, der triste oder beschmierte Fassaden, graue Kästen oder Betonflächen mit attraktiven Motiven bemalen wird. "Die Aktion ist die ideale Verknüpfung mit unserer Initiative ,AkzoNobel Human Cities', mit der wir urbane Gemeinschaften in aller Welt verbessern wollen. Wir wollen das Leben lebenswerter, bunter, inspirierter machen", sagt Salmon-Scheppler.

Dafür sorgt auch Ulrich Fritzsch, Inhaber des Gartenbaubetriebs "GreenCard - Garten GmbH": Er spendet Pflanzen, Dünger und Erde und ist bereit, die Gewächse gemeinsam mit seinen Mitarbeitern kostenlos in die Erde zu setzen. "Ich bin Hildener, wohne mein ganzes Leben in Hilden. Mir gefällt, dass bei der Aktion auch die Bürger beteiligt werden", sagt Fritzsch.

Wie viele und welche Dreckecken verschönert werden, entscheidet eine Jury, in der neben den Sponsoren Achim Hendrichs vom Tiefbau- und Grünflächenamt und ein Mitglied der RP-Redaktion vertreten sind. Und wer weiß, vielleicht finden sich über die RP-Aktion ja auch Paten, die künftig an den verschönerten Ecken nach dem Rechten sehen und die Pflanzen wässern werden. So bleiben die Aktion und das investierte Geld wirklich nachhaltig.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort