Kreis Mettmann Ranking: Finanzämter im Kreis arbeiten flott

Kreis Mettmann · Die Bearbeitung von Lohn- und Einkommensteuererklärungen dauert im Schnitt lediglich 38 Tage.

 Finanzämter raten, die Steuererklärung nicht mehr auf Papier, sondern über das Programm "Elster" einzureichen.

Finanzämter raten, die Steuererklärung nicht mehr auf Papier, sondern über das Programm "Elster" einzureichen.

Foto: Andrea Warnecke (dpa)

Im bundesweiten Vergleich gehören die für den Kreis Mettmann zuständigen Finanzämter zu den schnellsten in Deutschland. In einem Ranking von 467 Behörden liegt das für Hilden, Haan, Langenfeld und Monheim zuständige Finanzamt Hilden auf Platz 25. Das Finanzamt Düsseldorf-Mettmann, zuständig für Mettmann, Erkrath und Ratingen, folgt auf Platz 26. Das geht aus einer Datenerhebung des Online-Steuer-Portals "Lohnsteuer-kompakt.de" hervor. Es hat die Bearbeitungszeiten anhand der rund 100.000 über das Portal erstellten Steuererklärungen erhoben. Demnach ist das Finanzamt Bielefeld-Außenstadt mit 28,4 Tagen am schnellsten. Auf dem letzten Platz: Hagenow mit 86,6 Tagen.

In Hilden und Düsseldorf-Mettmann braucht man hingegen 37,36 (Hilden) bzw. 37,40 Tage (Düsseldorf-Mettmann). Was läuft dort anders als anderswo? Claudia Melchert, Leiterin des Finanzamts Hilden, überlegt. "Das ist schwierig zu beantworten. Die Finanzämter sind von der Struktur her sehr unterschiedlich." Ähnlich antwortet auch Jürgen West, Leiter des Finanzamts Düsseldorf-Mettmann: "Die Bearbeitungszeit hängt davon ab, wie kompliziert der Steuerfall ist." Dabei habe sich das Recht bereits vereinfacht: "Wir brauchen gar nicht mehr alle Belege." Und dort, wo es keine Tücken gibt, "werden die Steuererklärungen zügig veranlagt", sagt West. "Zwischen fünf Wochen und sechs Monate dauert es, bis ein Bescheid rausgeht."

Dabei gibt es einige Tricks, wie der Steuerpflichtige die Bearbeitungszeit verkürzen kann:

Programm "Elster" verwenden In Hilden geben laut Claudia Melchert rund 40 Prozent aller Steuerpflichtigen ihre Lohn- und Einkommensteuererklärung über die vom Finanzamt angebotene Software ab. "Das macht es für uns leichter, weil wir die Daten über den Rechner aufbereiten können", sagt Melchert. Wird eine Steuererklärung per Elster eingereicht, kann das die Wartezeit um Wochen verkürzen.

Belege eindeutig zuordnen Längst müssen Steuerpflichtige Arbeitnehmer nicht mehr alle Belege wie zum Beispiel Versicherungsbescheinigungen beifügen. Dort aber, wo es immer noch nötig ist - zum Beispiel bei Spendenbescheinigungen oder Belegen für Eigentumswohnungen - sollten sie eindeutig zuzuordnen sein. Bei Werbe- und Reisekosten "sollte alles vernünftig aufgestellt sein", rät Melchert.

Nicht bis zum letzten Drücker warten Sind Bürger zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung verpflichtet, mussten sie das bis zum 31. Mai des Folgejahres tun. Diese Frist wurde jetzt auf den 31. Juli ausgedehnt und gilt erstmals 2017. Doch die Leiter der Finanzämter raten, die Erklärung schon früher abzugeben: "Die Erklärungseingänge kommen oft in Wellen. Die kann man dann nicht so schnell abarbeiten", erläutert Melchert.

(arue)
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