Hilden Qiagen hat landesbesten Azubi

Hilden · Sören Gronemann ist der allererste Produktionstechnologe, den das Unternehmen ausgebildet hat.

 Sören Gronemann checkt eine Flaschenabfüllanlage. Qiagen hat den Spitzenlehrling fest eingestellt. Das börsennotierte Biotech-Unternehmen beschäftigt in Hilden rund 1200 Mitarbeiter

Sören Gronemann checkt eine Flaschenabfüllanlage. Qiagen hat den Spitzenlehrling fest eingestellt. Das börsennotierte Biotech-Unternehmen beschäftigt in Hilden rund 1200 Mitarbeiter

Foto: Staschik

Die 16 Industrie- und Handwerkskammern Nordrhein-Westfalens ehren am Freitag in der Düsseldorfer Tonhalle die Besten der Besten aus rund 75.000 Auszubildenden in den 150 IHK-Berufen. Dann wird auch Sören Gronemann auf der Bühne stehen und die Glückwünsche von Landeswirtschaftsminister Garrelt Duin und IHK-Präsident Ulrich Lehner entgegennehmen. Der 28-Jährige ist der allererste Produktionstechnologe, den das Hildener Biotechnologie-Unternehmen Qiagen ausgebildet hat. Gronemann hat seine Ausbildung von drei auf zwei Jahre verkürzt - und ist dazu noch Landesbester geworden. "Wir sind sehr stolz auf ihn", sagt Kerstin Kemp, Senior Human Resources Generalist bei Qiagen: "Wir haben uns mit ihm schon bei der Ehrung der 23 Besten aus dem IHK-Bezirk Düsseldorf vor einigen Tagen gefreut." Das Unternehmen hat den Überflieger inzwischen unbefristet eingestellt.

Sören Gronemanns Geschichte zeigt, dass man auch auf Umwegen zu seinem Traum-Job gelangen kann. Der junge Moerser hatte Maschinenbau studiert, aber nicht abgeschlossen. "Die IHK Krefeld hat mich auf den neuen Beruf des Produktionstechnologen aufmerksam gemacht." Gronemann bewarb sich (so ziemlich auf den letzten Drücker) bei Qiagen, meisterte locker den Einstellungstest ("war für mich sehr einfach") und hatte schon zwei Wochen später einen Ausbildungsvertrag in der Tasche. Seine Vorgeschichte und sein Alter waren für Qiagen kein Nach-, sondern eher ein Vorteil, meint Kerstin Kemp. Schließlich brachte Gronemann jede Menge nützliches Vorwissen mit. Was macht ein Produktionstechnologe eigentlich? "Ich verbessere Produktionssysteme", erläutert Gronemann: "Wir sorgen beispielsweise dafür, dass die Produktion noch schneller läuft und weniger Ausschuss anfällt." Das große Aufgabenspektrum mache die Tätigkeit für ihn zum Traumberuf. Betriebswirtschaft, Logistik, Informationstechnik, Planung, Instandhaltung: Ein Produktionstechnologe muss auf vielen Feldern fit sein. Was würde der landesbeste Azubi jungen Leuten raten? "Anders als ich erst eine Ausbildung machen und dann vielleicht ein Studium dranhängen", sagt der 28-Jährige: "Man sollte bei Schwierigkeiten nicht gleich aufgeben, sondern nach Alternativen suchen, sich ehrlich prüfen und gegebenenfalls auch den Mut aufbringen, etwas Neues anzufangen." Der Spitzen-Lehrling rät Unternehmen, Produktionstechnologen auszubilden: "Das kann die günstigere Alternative zum Wirtschaftsingenieur sein."

(RP)
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