Hilden Pharmafirma investiert Millionen in neue Halle

Hilden · Verschärfte EU-Richtlinien und räumliche Enge erfordern für die Hildener Firma Caelo ein neues Gebäude und moderne Abfüllanlagen.

 Bauarbeiter ziehen zügig das Gerüst für die neue Werkhalle hoch. Am Freitag, 24. Juli, feiert die Firma Caelo Richtfest.

Bauarbeiter ziehen zügig das Gerüst für die neue Werkhalle hoch. Am Freitag, 24. Juli, feiert die Firma Caelo Richtfest.

Foto: Olaf Staschik

In knapp zwei Wochen wird Richtfest gefeiert: Die Hildener Firma Caesar & Loretz "Caelo" investiert nach Aussagen des geschäftsführenden Gesellschafters Ulrich von der Linde einen zweistelligen Millionenbetrag in den Bau einer neuen Halle. Sie entsteht an der Herderstraße zwischen dem Standort von Caelo und der leerstehenden Immobilie der Firma Von der Linde. Eine alte Halle wurde dafür abgerissen. Das neue Gebäude, das über drei Etagen insgesamt 4650 Quadratmeter bietet, soll mit 2400 Quadratmetern für die Produktion genutzt werden. 1500 Quadratmeter stehen der Verwaltung und 750 Quadratmeter als Lagerfläche zur Verfügung.

Mit der Erweiterung der Fläche geht zurzeit noch keine Vergrößerung der Belegschaft einher. Es werden lediglich die räumlichen Kapazitäten erweitert. "Wir platzen aus allen Nähten", sagt von der Linde. Doch er rechnet damit, dass dank seiner Investition der Umsatz des Unternehmens auf Dauer steigt. "Und dann werden wir auch weitere Arbeitsplätze schaffen können."

Die Firma Caelo liefert pharmazeutische Grundstoffe an Apotheken und Krankenhäuser - von Pfefferminzblättern für medizinisch wirksamen Tee bis hin zu Methadon, den Ersatzstoff für Heroin. Salben, Salbengrundlagen, Öle, Drogen- und Teemischungen stellt das Unternehmen selbst her. Andere Grundstoffe lässt es anliefern, prüft sie auf ihre Qualität und füllt dann große Gebinde auf kleinere Packungen um.

Für diesen Prozess des Umfüllens sind die EU-Normen strenger geworden, so dass neben der neuen Halle auch moderne Abfüllanlagen nötig wurden - daher die große Investitionssumme. Auch aus Sicht von Hildens Wirtschaftsförderer Peter Heinze ist sie "nicht von Pappe". Heinze freut sich, dass mit der Investition der Standort des über 125 Jahre alten Unternehmens gestärkt wird, das seit 1959 in Hilden ansässig ist.

Einen Rückschlag gab es indes bei der Vermarktung der ungenutzten Firma Von der Linde, die ihre Adresse ebenfalls an der Herderstraße hat. Seit 2008, als der Pharma-Großhändler mit der Sanacorp-Unternehmensgruppe in Planegg bei München fusionierte, steht die Immobilie leer. Im Herbst vergangenen Jahres wurde bekannt, dass ein neuer Eigentümer das rund 15 000 Quadratmeter große Gelände gekauft hat. Doch dieser Verkauf musste rückabgewickelt werden, berichtet Ulrich von der Linde: "Es sollte Geld fließen, und es kam keins."

Zurzeit bemühen er und seine Schwester, ebenfalls geschäftsführende Gesellschafterin von Caelo, sich um neue Käufer. "Es gibt mehrere Interessenten, aber noch keinen, der unterschrieben hat", sagt von der Linde. Schließlich handele es sich dabei "um keine einfache Immobilie".

Peter Heinze kennt das Problem: "Es wird zunehmend schwierig, im Immobilienbereich zuverlässige Partner zu finden." Dies sei "nicht das erste Mal, dass so etwas passiert".

(RP)
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