Bürgermonitor "Nové-Mesto-Platz wird zum neuen Brennpunkt"

Hilden · Wenn die wärmere Jahreszeit kommt, werden sich die Beschwerden über Jugendtreffs in der Innenstadt wieder häufen. Dann wird es bis in die Abendstunden wieder lauter, und einige Anwohner sind genervt.

Zwei RP-Leserinnen, die am Warrington-Platz leben, beklagten sich erst kürzlich: "Die jungen Männer brüllen herum, die Mädels kreischen - das ist nicht mehr zu tolerieren."

Von Polizei und Ordnungsamt sehen sie sich allein gelassen. "Die Präsenz der Polizei lässt zu wünschen übrig", sagte eine der beiden RP-Leserinnen. Die Polizei indes sieht im Warrington-Platz bislang kein besonderes Problem, wie eine RP-Anfrage aus dem März ergab.

Michael Lohmann ist Anwohner des Nové-Mesto-Platzes, und er sieht durchaus eine "Entschärfung" am Warrington-Platz. Das Problem habe sich nämlich verschoben - die Jugendlichen träfen sich jetzt ein paar Meter weiter, vor seiner Haustür. "Es ist jetzt angesagt, sich den Nove-Mesto-Platz zu eigen zu machen", schreibt Lohmann. "Ständige Lärmbelästigung durch überlaute Musik, Skateboards, dem kreischen junger Mädchen (warum haben die nie gelernt sich normal zu unterhalten) oder Ballspielen machen dem Platz, der unserer Partnerstadt gewidmet ist, keine Ehre mehr." Er fragt die Stadtspitze, wann das Ordnungsamt endlich eingreift: "Das Prestigeobjekt in der eigenen Stadt lässt man nach und nach zu einem sozialen Brennpunkt verfallen", so sein Vorwurf.

Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt versteht die Einlassung jedoch nicht. "Im vergangenen Jahr gab es im Ordnungsamt nur zwei Beschwerden im Zusammenhang mit Lärm auf dem Nove-Mesto-Platz", sagt er. "Darüber hinaus kann ich nur noch einmal ausdrücklich mitteilen, dass der Kommunale Ordnungsdienst regelmäßig, im Innenstadtbereich täglich, Streife läuft. Der Nove-Mesto-Platz ist bei all diesen Streifengängen jedoch nicht als besonderer Treffpunkt von Jugendlichen aufgefallen, was natürlich die Anwesenheit von Jugendlichen ausdrücklich nicht ausschließt. Aufgrund der Erkenntnisse der Vergangenheit wird der Nove-Mesto-Platz daher auch nicht als Brennpunkt gesehen."

Anwohner Lohmann wird um Verständnis gebeten - immerhin gehöre Leben im öffentlichen Raum zu einer attraktiven Innenstadt. Sicher ist, dass der Konflikt nicht beigelegt ist.

(RP)
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