Hilden Netzwerk unterstützt junge Familien

Hilden · Jugendamt und Krankenhaus arbeiten nach einer Geburt eng zusammen.

Mehr als 500 Kinder werden jedes Jahr im St.-Josefs-Krankenhaus geboren. Sie machen aus Männern und Frauen Väter und Mütter. Die Geburt eines Kindes ist ein einschneidendes Ereignis, das das ganze Leben verändert. Deshalb hat das Jugendamt gemeinsam mit dem St.-Josefs-Krankenhaus bereits vor sieben Jahren das Netzwerk "KinderZukunft" aus der Taufe gehoben. Was seitdem gut funktioniert, wurde jetzt in einem Vertrag auch schriftlich geregelt. Wie, das erläuterte Oberarzt Eduard-Ernst Elek jetzt im Jugendhilfeausschuss.

Durch die Geburtsanmeldung und Geburtsplanungsgespräche sitze die Geburtshilfe im Hildener Krankenhaus quasi an der Quelle, sagte Eleks. Nach der Entbindung besucht die Familienhebamme Astrid Leckenbusch noch in der Klinik alle Mütter und kann so Problemlagen sehr frühzeitig erkennen. Und dann ganz einfach ganz konkrete Hilfen anbieten. Die bräuchten meist sehr junge Mütter.

Der Oberarzt bedauerte, dass das Projekt nur für Hildener Mütter greife - und nicht auch bei Müttern aus anderen Gemeinden. Hebammen seien ein wichtiger Bestandteil früher Hilfen für Familien, betonte auch Ulrich Brakemeier, Leiter des Amts für Jugend, Schule und Sport. Die Betreuung werde allerdings immer schwieriger, weil es immer weniger (freiberufliche) Hebammen gebe. Viele Kliniken wie etwa in Haan oder in Solingen schließen ihre Entbindungsstationen, weil sie unrentabel sind. Hinzu kommt: Viele Kinderärzte sind überlastet. Im Netzwerk KinderZukunft treffen sich Kinderärzte, Gynäkologen, Hebammen, Mitarbeiter von Beratungsstellen, des Gesundheits- und des Jugendamtes sechs mal im Jahr und überlegen, wie sie Familien mit Problemen helfen können. Diese enge Zusammenarbeit führt dazu, dass Probleme rasch erkannt werden und durch frühe Intervention Schlimmeres verhindert werden kann - bei Kindern und Eltern. Das Jugendamt unterstützt das Netzwerk mit 6000 Euro jährlich - mindestens noch die nächsten drei Jahre. Wie es dann weitergeht, müsse man sehen, sagt Brakemeier. Das Geld kommt von der Bundesstiftung Frühe Hilfen.

(cis)
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