Hilden Musikschule sorgt sich um Stadt-Finanzen

Hilden · Der Tag der offenen Tür war ein Erfolg: Mehr als 50 Kinder probierten die Instrumente aus.

 Bettina Kaufmann zeigt Lioba (5), wie sie Geige und Bogen halten soll. Im Hintergrund probiert Nepomuk (7) eine Bratsche.

Bettina Kaufmann zeigt Lioba (5), wie sie Geige und Bogen halten soll. Im Hintergrund probiert Nepomuk (7) eine Bratsche.

Foto: Staschik

Gut 50 Kinder kamen mit ihren Eltern zum Tag der offenen Tür bei der Musikschule, um die Instrumente kennenzulernen und Schnupperunterricht zu nehmen. Zum Auftakt am Samstagmittag versammelte sich die gesamte Schar in der Aula, wo die Musiklehrer aufgereiht auf Podesten saßen, jeder sein Instrument in der Hand. Schulleiterin Eva Dämmer und Elementar-Lehrerin Kiki Hansen-Freitag moderierten die Instrumentenschau aber nicht selbst. Sie liehen ihre Stimmen den Handpuppen "Gerard" und "Oscar", die kindlich-naiv durch die Veranstaltung führten.

Die Instrumente waren in Gruppen aufgeteilt. Zuerst waren Holzbläser an der Reihe. Ein Instrument nach dem anderen stellte sich vor, bevor die Gruppe zusammen spielte. "Das ist die Querflöte", wussten die Kinder. "Kann man die gar nicht gerade spielen?", fragte Oscar, und die Querflötistin verneinte. Mit dem Pippi-Langstrumpf-Thema gewann sie sofort alle Kinder für sich, und die Oboe legte mit der Melodie von "Ich hab ein Haus, ein kunterbuntes Haus" nach. Das Saxofon klang emotional, das Fagott knurrte im tiefen Bass. Es folgten die Blechblasinstrumente, die Streicher und die Rock-Band, die das Schlagzeug, die E-Gitarre und den E-Bass vorstellte.

"Wenn die Stadt sparen muss, fallen zuerst die Kulturprojekte hinten über", zeigte sich Schulleiterin Eva Dämmer am Rande des Tages besorgt. Was wird da kommen? Doch noch ist die Musikschule mit rund 2500 Schülern und mehr als 60 Musiklehrern gut aufgestellt. "Wir profitieren auch sehr von JeKits", sagt Dämmer. Das Landesprogramm "Jedem Kind Instrumente Tanzen, Singen" fördert die musikalische Früherziehung und ist das Nachfolgeprogramm von "Jedem Kind ein Instrument". 800 Kinder aus der Musikschule nehmen daran teil. Nachdem die Kinder auch noch die Blockflöte, die Mandoline und das Klavier kennengelernt hatten, teilte sich die Schar zum Schnupperunterricht auf. In den Lehrräumen warteten die Lehrer mit ihren Instrumenten auf Neugierige. Vincent und Quentin hatten sich für das Horn entschieden. Musiklehrer Christoph Thelen erklärte den beiden die Grundlagen. "Wie macht man einen Ton?" war die Grundsatzfrage. Bei Blechblasinstrumenten presst man die Lippen fest gegen das Mundstück und versetzt sie in Schwingung. So kann man schon eine Melodie spielen, ohne die Tasten zu Hilfe zu nehmen. Im Prinzip funktionieren Trompete, Tuba und Posaune auf die gleiche Weise. Stefanie Kürten hatte ihre eigene Methode, um die Kinder an das Klavier heranzuführen. Der Kandidat sitzt gemeinsam mit der Lehrerin am Flügel und soll die weißen Tasten drücken, wie es ihm in den Sinn kommt. Kürten improvisiert dazu ihre eigene Harmonie und gemeinsam gelingt das Erlebnis, ohne Vorkenntnisse echte Musik zu machen.

(tpp)
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