Hilden Bis zum Abi: Schüler feiern friedlich

Hilden · Die Abiturienten haben für diese Woche Mottotage vorbereitet: Schulen im Ausnahmezustand.

 "Verschlafen" - so war eine Aktion während der Mottotage des Helmholtz-Gymnasiums überschrieben. Die Abiturienten brachten Kuscheltiere mit.

"Verschlafen" - so war eine Aktion während der Mottotage des Helmholtz-Gymnasiums überschrieben. Die Abiturienten brachten Kuscheltiere mit.

Foto: Staschik

Von Lehrern gefürchtet, von Schülern geliebt: Das sind die Mottotage. Das Abitur steht vor der Tür. Die ganze Woche lang haben sich die Oberstufenschüler des Helmholtz-, des Boni (beide Hilden), des Otto-Hahn-Gymnasiums Monheim und des Städtischen Gymnasiums Haan etwas einfallen lassen: Die Mottos reichen von "Kindheitshelden" über "Abios Amigos" bis zu "Wir in 50 Jahren". Morgen - am Tag vor den Osterferien - ist traditionell der Höhepunkt der Mottowoche.

Die Mottotage sind eine Art Ausnahmezustand - für die Abiturienten und für ihre Schule. Eine Woche lang verkleiden sich die künftigen Absolventen und feiern. Die Schulleitung spricht sich meist mit den Schülern ab, was geplant ist. Denn in der Vergangenheit wurde auch über die Stränge geschlagen. Dass das Feiern auch übertrieben werden kann, sah man kürzlich in Köln. Dort endete eine Feier mit einem großen Polizeieinsatz und schwer verletzten Schülern. Über die Themen stimmen sich die Oberstufenschüler auf sozialen Netzwerken ab.

Das Helmholtz-Gymnasium und das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Hilden spielen Fußball gegeneinander und veranstalten eine Wasserschlacht. "Die Mottotage sind das Highlight des ganzen Jahres, worauf wir uns schon lange freuen", sagt Marleen Späte vom Helmholtz-Gymnasium. Dort sind Mottotage seit über 20 Jahren Tradition. Außerdem bereiten die Schüler auch ein Frühstück für die Lehrer vor. Am letzten Tag heißt es "Abios Amigos". Dann gibt es einen Wettkampf zwischen Schülern und Lehrern. Und dann müssen sich 105 Schüler durch das Abitur kämpfen.

Die Abiturienten des Konrad-Adenauer-Gymnasiums orientieren sich bei ihrer Spaßwoche an einem Lebenslauf: vom "Ersten Schultag" über "Kindheitshelden" bis zum "Bad Taste/Assi". "Die Mottowoche ist echt cool", findet Abiturientin Johanna Pelkmann: "Weil die ganze Stufe eine Woche lang noch einmal etwas gemeinsam macht, bevor sich die Wege trennen."

Am Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim gibt es vier Mottotage mit Ideen wie "Kindheitshelden" oder "Hippie". Am Freitag ziehen sich die Abiturienten ihre Abi-Pullis an und treffen sich vor der Schule und gehen dann gemeinsam zur Schule. "Die Mottotage sind ein cooler Abschluss, auf den man sich schon lange freut", sagt Abiturientin Josefine Wadenpohl: "Man sieht seit Jahren immer die anderen Abi-Jahrgänge, wie die ausgelassen feiern. Und dann ist man endlich selber dran."

Am Städtischen Gymnasium Haan gibtesThemen wie "Geschlechtertausch" "ABIzeps" oder "Wir in 50 Jahren". "Es macht Spaß, wenn die ganze Stufe sich einheitlich kleidet und die Lehrer tolerieren das auch. Das macht das Ganze so besonders", erzählt Abiturient Michael Petz. Das Verkleiden ist freiwillig. Einige investieren Geld für ein besonders aufwendiges Outfit. Am letzten Tag der Mottowoche spielen die Abiturienten den Lehrern am so genannten "Chaos-Tag" Streiche. Dann geht es auch für dierund 110 Haaner Schüler in die Lernphase.

(RP)
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