Hilden Mit seltenen Oldtimer-Schätzchen ins Neandertal

Hilden · Bei schönem Wetter ist der Parkplatz des Schwarzwaldhauses im Neandertal an jedem Sonntag der größte Treffpunkt für Oldtimer-Fans in der Region. Willi Schaefer hat den Treff vor fünf Jahren erstmals organisiert und zusammen mit Familie Eich, den Betreibern des Schwarzwaldhauses, zu einem zwanglosen Event für Liebhaberschöner alter Fahrzeuge etabliert.

Organisator Willi Schaefer (l.) Hermann Herfurtner vor einem Siata Formichetta, Baujahr 1967.

Organisator Willi Schaefer (l.) Hermann Herfurtner vor einem Siata Formichetta, Baujahr 1967.

Foto: Dietrich Janicki

"Die Leute kommen aus Solingen, Wuppertal, Essen, Erkrath, Hilden und auch aus Mettmann hierher, um ein paar schöne Stunden zu verbringen, zu fachsimpeln und manchmal auch, um ein Fahrzeug anzubieten", erklärt der Organisator. Etwa die Hälfte der Oldtimer-Fans kommen regelmäßig. "Das ist so etwas wie ein Familientreffen, verbunden mit einem Sonntagsausflug", freut sich Schaefer: "Es kommen aber auch viele Leute, die keinen Oldtimer fahren, sondern sich einfach für die Fahrzeuge und die Geschichten dahinter interessieren".

So wie die Geschichte von Hermann Herfurtner. Der 62-jährige Neusser kommt regelmäßig ins Neandertal. Voller Stolz zeigt er ein in Deutschland einmaliges Fahrzeug, einen Siata Formichetta aus dem Jahr 1967. "Das ist eigentlich ein Fiat 600, dessen Hinterteil zu einem Kastenwagen umgebaut und vor allem in Spanien als Lieferwagen genutzt wurde", erklärt der Fachmann. Drei Jahre lang hat er in Spanien gelebt und damals seinen ersten Fiat 600 dort auf dem Schrott gekauft. "Damals begann meine Leidenschaft für diese Fahrzeuge", blickt er 25 Jahre zurück.

Von seinem Modell, das heute in restauriertem Zustand rund 25.000 Euro wert ist, wurden rund 6000 Stück gebaut. Heute gibt es davon noch rund 50 auf der ganzen Welt. In Deutschland ist sein Formichetta sogar der Einzige. "Ich hatte vor einigen Jahren das Glück, dieses Fahrzeug komplett restauriert zu bekommen. Der deutsche TÜV wollte lediglich, dass ich eine Warnblinkanlage nachrüste", erklärt Hermann Herfurtner.

"Ich habe montags den Anruf von einem Freund bekommen, dass der Wagen zum Verkauf steht. Dienstags saß ich bereits im Flieger nach Barcelona, um eine Anzahlung zu leisten und samstags habe ich den Siata nach Deutschland geholt. So ein Angebot ist eben sehr selten." Unterwegs ist der kleine Kastenwagen mit gerade einmal 24 PS, getankt wird Super Benzin mit einem Schuss Blei-Ersatz. Und er ist so besonders, dass Herfurtner mit seinem Oldtimer in diesem Jahr zu den Classic-Days auf Schloss Dyck eingeladen wurde.

(RP)
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