Hilden LVR-Klinik baut für 4,5 Millionen Euro

Hilden · Landschaftsverband errichtet einen Neubau mit Ambulanz und Tagesklink an der Lessingstraße.

 So soll das Gerontopsychiatrische Zentrum mit Ambulanz und Tagesklinik aussehen, wenn es Anfang 2019 in Betrieb geht.

So soll das Gerontopsychiatrische Zentrum mit Ambulanz und Tagesklinik aussehen, wenn es Anfang 2019 in Betrieb geht.

Foto: Kerstin Gierse Architekten/LVR (2)

Wer in diesen Tagen auf der Solinger Straße unterwegs war, hat das Bauschild sicher schon erblickt. Auf dem Eckgrundstück der einmündenden Lessingstraße errichtet die LVR-Klinik Langenfeld ab Herbst ein Gerontopsychiatrisches Zentrum, in dem ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen und seelischen Störungen behandelt werden. "Unter dessen Dach werden eine Ambulanz und eine Tagesklinik ab Jahresbeginn 2019 ihre Arbeit aufnehmen", kündigt Kliniksprecherin Martina Schramm an. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) habe hierfür insgesamt 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Bauzeit: anderthalb Jahre.

Der Neubau wurde laut Schramm erforderlich, da das aktuelle Gerontopsychiatrische Zentrum an der Kreuzstraße nicht barrierefrei ist, über keinen Aufzug und zu wenig Bewegungsflächen verfügt. "Dies wird in dem Neubau anders. Er wird barrierefrei gestaltet." Der neue Standort biete viele Vorteile. Eine Bushaltestelle ist ebenso in der Nähe wie Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Sportmöglichkeiten. Hartmut Belitz ist in der LVR-Klinik Chefarzt der Gerontopsychiatrie. Nach seinen Angaben gehören zu den seelischen Störungen der älteren Patienten vor allem Depressionen, akute Lebenskrisen, Demenzerkrankungen oder chronische Psychosen. "Ihre Behandlung erfordert ein multiprofessionelles und methodenübergreifendes Handeln." Daher sei er froh über den Neubau. "Dort werden die Flure weit sein; auch die obere Etage ist mit Fahrstuhl gut erreichbar. Zudem ist das Raumangebot für die Ambulanz größer." Das verbessere Untersuchungs-, Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten, aber auch die Arbeitssituation für das im Lauf der Jahre vermehrte Personal.

Denn Belitz zufolge steigt mit der in Deutschland anhaltenden Volksalterung auch die Zahl psychisch kranker Älterer, die entsprechende ambulante wie aber auch (tages-) klinische Diagnostik- und Behandlungsangebote benötigen. "Neben den verschiedenen Demenzerkrankungen, im Vordergrund die Alzheimerdemenz, sind dies insbesondere Depressionen." Hinzu kommen nach Angaben des Chefarzts seelische Störungen durch vielfältige Veränderungen und oft auch Einschränkungen, die das Älterwerden mit sich bringt. "Vermehrt sehen wir auch Ältere mit Abhängigkeitserkrankungen, sei es durch Alkohol oder aber insbesondere durch Beruhigungsmedikamente." In einer tagesklinischen Behandlung bleiben die Patienten unter der Woche bis zum Abend im Haus, verbringen jedoch die Nächte und das Wochenende zu Hause.

(mei)
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