Kreis Mettmann Lebensretter an der Decke werden Pflicht

Kreis Mettmann · Ab 2017 muss jedes Privathaus mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Die Feuerwehr wirbt für die Dosen.

Eine kleine Dose kann Menschenleben retten. Die Kreisfeuerwehr hilft mit Beratung bei der Ausstattung der Privathäuser.

Eine kleine Dose kann Menschenleben retten. Die Kreisfeuerwehr hilft mit Beratung bei der Ausstattung der Privathäuser.

Foto: Uwe Miserius

Kreisbrandmeister Torsten Schams ist ein Mann der Praxis. Bevor er als Abteilungsleiter für den Bevölkerungsschutz zum Kreis Mettmann wechselte, hat er sein komplettes Berufsleben bei der Feuerwehr Ratingen verbracht. Und damals wie heute wird er nicht müde zu betonen, wie wichtig es ist, sich vor den Gefahren, die im Brandfall in den eigenen vier Wänden lauern können: "Rauchmelder können Leben retten", zitiert er den Slogan einer Kampagne, die zwar alt, aber nicht abgedroschen ist.

Ab Januar 2017 müssen auch in bestehenden Wohnhäusern Rauchmelder eingebaut werden. Ein Mann, der sich damit auskennt, ist Joachim Herbrand, bei der Feuerwehr Ratingen für den Vorbeugenden Brandschutz zuständig: "Die Beratungsgespräche über die Rauchmelderpflicht haben sich deutlich erhöht in letzter Zeit", hat er beobachtet. Alles ist genau geregelt, wie der Fachmann erklärt: "Der Eigentümer ist für die Erstinstallation der Geräte zuständig, die Wartung obliegt dann dem Nutzer." Nach spätestens zehn Jahren sollten Rauchmelder ausgetauscht werden, denn dann sind die Sensoren in der Regel so verdreckt, dass sie nicht mehr wirkungsvoll sind. Nur Rauchmelder, die eine CE-Kennzeichnung und die DIN-Angabe "EN 14604" tragen, sollten gekauft werden. Herbrand rät auch gerne zum Q-Zeichen, das vom TÜV vergeben wird. Das geht über die gesetzlichen Prüfkriterien der CE-Kennzeichnung hinaus. Geräte und Batterien sollten mindestens zehn Jahre halten.

Preislich ist die Spanne breit, günstige Varianten gibt es ab etwa fünf Euro. Für geprüfte Sicherheit sollte man allerdings um die 20 Euro investieren. Wie wichtig das ist, zeigen Zahlen: In Deutschland kommen jährlich bei Bränden bis 500 Menschen ums Leben, 5000 werden schwer verletzt. Hauptursache der Todesfälle bei Wohnungsbränden ist nicht das Feuer, sondern der Erstickungstod durch giftige Gase.

(RP)
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